1. Weiblichkeit


    Datum: 11.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    herauf blicke ich ihn mit blanker Unschuldsmiene an. Es ist gar nicht so schwer, wie ich feststelle. Ich habe so lange darauf geachtet, all diese Dinge in Gegenwart von Männern zu vermeiden. Und jetzt - mit zwei Martini und weiß Gott was für körpereigenen Drogen intus - kehre ich das einfach um. Statt alle Anzeichen von Schwäche und Weiblichkeit zu vermeiden, kehre ich sie heraus und vermeide jede Andeutung von Stärke. Und - es - wirkt! „Cassy", sage ich, um ihn aus der Verlegenheit zu befreien, etwas Originelles erwidern zu müssen. Er ergreift meine ausgestreckte Hand und will sie zum Mund führen. Was mich normalerweise zur Weißglut gebracht hätte und jetzt ein sachtes Ziehen in meiner... Muschi - Hah! Nix mit Vagina heute. Gerade ist es eine Muschi! - zur Folge hat. „Richard", sagt er, während er sich zum Handkuss anschickt. „Vorsicht!", hauche ich einfach heraus, was mir als Erstes in den Kopf kommt. „Wenn Sie mich wirklich mit Ihren Lippen berühren, will ich vielleicht sehr viel mehr davon." Er hält inne. Aber nur für einen Sekundenbruchteil. Dann gibt er mir einen überdeutlichen Handkuss anstatt nur hauchzart - wenn überhaupt - meine Haut zu berühren. „Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft, dass du es so sehen würdest", murmele ich halblaut. Ja. Ich führe mich auf wie eine billige Schlampe in einem unglaublich letztklassigen Film. Ich handele, wie meinen Überzeugungen nach niemals eine Frau handeln sollte. Und meine Würde gibt sich genau deswegen gerade in einer dunklen ...
    Ecke den Strick, während meine Emanzipation bereits nach erlittenem Schlaganfall am Boden liegt. Aber ich fühle mich verdammt noch malgroßartig dabei! Ich fühle mich wie eine Frau. Eine fast barbusige Frau mit stahlharten Nippeln und einer klatschnassen Muschi. Eine Frau, die...es braucht! Jetzt gerade in diesem Moment kann die Emanzipation von mir aus nach Fukushima auswandern. Ich würde jubeln vor Freude, wenn er einfach zupacken würde, wie der hinterletzte Neandertaler. „Eine Frau wie du ist mir noch nicht begegnet", sagt er überraschend offen. Ich registriere sein entwaffnendes Lächeln. Und dann muss ich aus dem Augenwinkel zusehen, wie mein Stolz eine Tochter bekommt, bevor er sich erschießt. Zehntausende von Jahren der Evolution und harte Jahrzehnte des Kampfes für die Gleichberechtigung. Und am Ende läuft es doch wieder darauf hinaus, dass der Mann vor den Waffen der Frau kapituliert und nicht vor etwas, worin sie sich mit ihm auf Augenhöhe messen können sollte. Ich habe keinen Wettstreit der Intelligenz oder des Fachwissens gewonnen, sondern einen Kampf der Geschlechter. Und ich glaube, ich komme gleich... „Mir auch nicht", gebe ich auf eine Art zurück, die sich kokett anfühlt. „Aber ich hoffe, du magst sie so gern, wie ich gerade..." Das verwirrt ihn natürlich. Wie sollte er sich auch einen Reim darauf machen können. Er weiß schließlich nicht, dass ich mich jetzt gerade völlig neu entdecke. Aber er ist souverän. Was ihn nur noch attraktiver macht. „Ich kann mich kaum ...
«12...91011...33»