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Abschluss
Datum: 18.06.2018, Kategorien: Reif,
Abschluss Jetzt sitze ich schon eine Woche jeden Abend in der schäbigen Eckkneipe, die ich in den vergangenen Jahren kaum zweimal jährlich besucht habe. Der Wirt ist zwar freundlich, strahlt indes eine gewisse Reserviertheit aus, was ihn von anderen seiner Spezies deutlich, und ich muss sagen für mich positiv, abhebt. An den Qualm habe ich mich zwar als Nichtraucher kaum gewöhnen können. Er stört mein Befinden allerdings auch nicht nennenswert. Diese Abende im schummrigen Licht, das weder den Zigarettenrauch noch die Ausdünstungen der wenigen Gäste zu durchdringen vermag, sind mir vertraut geworden. Sie geben meiner Stimmung Widerhall. Schließlich war der Tag der Beerdigung meiner Tante gleichzeitig Startpunkt meiner Beziehung zu diesem Ecklokal. Obwohl man sich hier eigentlich nicht wohl fühlen kann in dem Mief, dem schäbigen Mobiliar und inmitten kümmerlicher Gestalten, war mir diese Umgebung wichtig geworden. Diese Leere gab mir endlich Gelegenheit in Gedanken die bedeutsamen Stationen meines bisherigen Lebens zu durchmessen. Da war nicht viel in der Rückschau. Denn ich war vor wenigen Wochen erst 25 Jahre alt geworden. Aber es waren doch etliche beachtenswerte Ereignisse, die mich über die Jahre prägten. Der Tod der Tante - sie hieß übrigens Mechthild - sollte mir End- und gleichzeitig Startpunkt für mein weiteres Leben sein. So beschloss ich, immer nur auf vier oder fünf große Bier zu bleiben und mir in gefälligen Abschnitten mein bisheriges Leben vorzunehmen. Montag ...