1. Osterüberraschung


    Datum: 17.06.2018, Kategorien: Hardcore, Tabu,

    ich gerne in Zeiten immer weiter steigender Spritpreise nur zu gerne als Ausrede für meine nur seltenen Besuche gebrauchte. Zusammen mit meinem eher stressigen Job mit häufigen Überstunden ergab das schon eine ganze Reihe an Ausreden und ausgefallener Besuche. Für heute gab es aber keine Ausrede, die ohne monatelange Vorhaltungen akzeptiert worden wäre, und so machte ich mich auf den Weg. Ich würde so gegen 11:00 Uhr dort sein, das sollte reichen um eine, dem Anstand entsprechende Karenzzeit vor dem Beginn des Mittagessens für mein Eintreffen einzuhalten. Ich hatte mir schon mal den Vorwurf gefallen lassen müssen, nur zum Essen zu erscheinen, mich an den gedeckten Tisch zu setzen und nur bedienen zu lassen. So traf ich gegen 11 Uhr im Hause meiner Eltern ein. Vor Jahren hatte ich mal einen Haustürschlüssel bekommen, als es meinen Eltern mal sehr gut ging, und sie erkannten, dass es doch vielleicht jemand aus der Verwandtschaft geben sollte, der im Falle eines Falles Zutritt zum Hause haben sollte, und so ersparte ich mir ein vorankündigendes Klingeln. Mein alter Herr saß wie eigentlich immer vor der Glotze, den Kopf in den Nacken und er schnarchte dabei leise vor sich hin. Seit einen Fahrradunfall vor gut 15 Jahren und einem Oberschenkelhalsbruch war seine Beweglichkeit nie wieder richtig hergestellt worden, und seit dieser Zeit hing er eigentlich nur noch vor der Glotze in seinem Sessel. Häufig genug sehr zum Verdruss meiner Mutter, an der somit alle Arbeit alleine hängen ...
    blieb. Aber in Anbetracht seines Alters von inzwischen 92 konnte man sicherlich auch nicht mehr wirklich eine besondere Quirligkeit von ihm erwarten. Ja, im Vergleich zu mir war mein alter Herr wirklich richtig alt, und doch war er mein Vater und nicht etwa mein Opa. Er hatte scheinbar selber ewig gebraucht, sich von seiner Mutter Rockzipfel zu lösen und tatsächlich erst mit 50 eine damals 20 Jahre jüngere Frau geheiratet, zu der Zeit sicherlich ein Gesprächsthema fürs ganze Dorf, denn selbst wenn meine Mutter 20 Jahre jünger war, so war sie doch mit 30 Jahren zur Hochzeit schon eine alte Jungfer, besonders in der damaligen Zeit. Und als sie mit 32 Jahren ihr erstes Kind auf die Welt brachte, nämlich mich, da galt das schon fast als Sensation. Heute regt sich über so was kein Mensch mehr auf, die Zeiten ändern sich halt. Ich ließ meinen alten Herrn pennen und folgte dem Duft des schweren Feiertagsbratens in Richtung Küche. An solchen Tagen fuhr Mutter immer ganz klassisch die große Tafel auf, auch hier gehörte sie zu der Generation Frauen, für die der Sonntag Vormittag in der Küche, insbesondere an solch hohen Feiertagen, einfach dazu gehörte. Emanzipation gab es zu ihrer Zeit nicht, und wesentliche Züge davon hatten bis heute in mein Elternhaus keinerlei Einzug gefunden. Doch meine Eltern stammten nun mal aus einer anderen Generation und lebten damit scheinbar recht gut, auch wenn aus der Situation des Beobachters heraus vielleicht manches nahezu unvorstellbar erschien. Die ...
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