1. Lisa - Fluch oder Segen Kapitel 3 und 4


    Datum: 11.11.2016, Kategorien: Hardcore,

    denken, auf meinen alten Lesesessel. Er war noch leicht warm von Lisa und roch nach ihr. Sie benutzt schon seit langer Zeit immer denselben Duft. Dieser stieg mir in die Nase, als ich den ersten Schluck nahm. Die Situation war verzwickt und mein Gehirn schaffte es nicht, diese auseinander zu wickeln. Lisa, die ich schon lange kannte, länger als die meisten anderen Menschen, die Tochter meines besten Freundes und Arbeitskollegen, hatte mich wirklich geschockt. Anders konnte ich es nicht ausdrücken. Was sollte ich machen. Wenn ich ihrem Wunsch nachkam, würde alles anders werden. Auch fragte ich mich, was Jürgen sagen würde, wenn er es herausbekam. Wie würde ich damit umgehen, wenn ich eine Tochter wie sie hätte und in derselben Situation wäre. Ich könnte es wahrscheinlich nicht ertragen. Schon alleine der Altersunterschied war enorm. Ich war mehr als doppelt so alt, im selben Alter wie ihr Vater. Sie konnte an mir nichts finden, zumindest nicht körperlich. Intellektuell ergänzten wir uns gut, sehr gut sogar und profitierten voneinander. Aber das war etwas vollkommen anderes. Je länger ich darüber nachdachte, umso unwirklicher kam mir alles vor. Was war nur in Lisa gefahren. Woher kam der Sinneswandel. Ich wusste es nicht, kam nicht dahinter. Ich wurde mit dem Bild, was ich von ihr hatte, geradewegs ins Eiswasser geworfen. Dabei musste ich gestehen, dass ich es selber verschuldet hatte. Zu denken, dass sie für immer die Lisa bleiben würde, die sie gewesen war, war mehr als naiv ...
    von mir gewesen. Was hatte ich nur gedacht. Dem ersten Glas Whiskey folgte ein Zweites. Da ich wusste, dass es nicht dabei bleiben würde, stellte ich die Flasche nicht mehr weg. Selbst als es dunkel wurde, machte ich kein Licht an, saß im Dunkeln und leerte die Flasche. Später warf ich mich, ohne meine Sachen auszuziehen auf mein Bett und schlief übergangslos ein. Der Morgen war entsprechend grausam. Ich wachte auf und mir war unheimlich warm, viel zu warm. Dazu quälten mich leichte Kopfschmerzen und der Geschmack in meinem Mund ließ zu wünschen übrig. Zuerst musste ich jedoch etwas gegen die Wärme machen. Also schlug ich die Decke beiseite und musste trotz allem grinsen. Ich war noch vollkommen angezogen, hatte es aber in der Nacht geschafft, die Decke über mich zu legen. Nur die Schuhe hatte ich ausgezogen. Langsam schleppte ich mich in die Küche, stellte die Kaffeemaschine an und ging zum Briefkasten, um die Zeitung zu holen. Als ich sie herauszog, fiel ein unbeschrifteter Briefumschlag heraus. Ich wollte ihn nicht gleich öffnen, sondern nahm ihn mit ins Haus, legte ihn auf den Küchentisch, goss mir eine Tasse Kaffee ein und nahm einen Schluck. Erst danach öffnete ich ihn, brauchte kein Messer dafür, denn die Lasche war nur eingesteckt. Darin war ein einzelnes, weißes Blatt Papier mir einem handschriftlich verfassten Satz. Als ich ihn las, spuckte ich den Schluck Kaffee wieder aus, den ich gerade im Mund hatte. Er war nicht zu heiß gewesen, was nicht stimmte, war der Satz, ...
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