1. Das Fenster


    Datum: 11.06.2018, Kategorien: Verführung,

    kleinen Korb mit Obst ab, den ich auf gut Glück mitgebracht hatte. "Reife Früchte passen gut zum jungen Calvados, den ich ausgesucht habe", meinte sie und schwang sich mit dem Obstkorb zurück ins Zimmer. Als Digestif, fragte ich mich und steuerte den Tisch an, auf dem die Flasche stand. Sie stellte den Korb dazu und pflückte ein paar Trauben. 'Vieille réserve', las ich. "Magst es wohl fruchtig", forschte ich nach. So ein Blödsinn, dachte ich, als ich es aussprach, warum lässt du dich darauf ein. "Und ´du´ doch hoffentlich den jungen Calvados", erwiderte sie und schaute mich an. Erst jetzt fiel mir auf, das ich sie geduzt hatte. Sie steckte sich eine Traube in den Mund. "Wir sind erwachsenen Menschen", meinte sie. Aufschlussreich, dass dieser Hinweis von ihr kommt, dachte ich. "Du siehst wirklich gut aus, reif und männlich". "Danke, ich hatte gehofft, das du das sagst". "Nein wirklich, ich mag reife Männer, Männer wie dich". "Wie kommt´s". "Ist doch nichts ungewöhnliches, mein Vater ist zehn Jahre älter als meine Mutter. Ältere Männer haben mehr Erfahrung. Ich habe keine Lust den Jungen etwas beizubringen". Ich lachte. "Wie alt bist du". "Fünfundzwanzig". Ich rechnete. "Schön", meinte ich. "Meinst du mich". Ich schmunzelte. "Ja, du bist schön". "Mehr fällt dir nicht ein, mit deiner Erfahrung". "Ich könnte dir mit Worten kommen, da fällt ´dir´ nichts mehr ein", antwortete ich. Sie naschte eine weitere Traube. "Genau das..., finde ich ja so schön", murmelte sie. Ich schaute ...
    sie fragend an. "Du bist hier, weil ich mit dir schlafen will", meinte sie plötzlich. "An wen denkst du, wenn du das sagst", hakte ich nach. "An mich und an dich", antwortete sie. "Die Reihenfolge ist für mich nicht unbedeutend", meinte ich. "Du willst mit mir schlafen und ich mit dir, ich weiß es einfach, das sagt mir mein Gefühl", erklärte sie. Ich schaute sie neugierig an. "Wie lange ist es her", fragte sie. "Ein halbes Jahr", antwortete ich. "Lass uns zusammen ein wenig das Rad drehen, bis es stehen bleibt. Es ist nur eine kurze Episode zwischen zwei ´Mäusen´". Ich lachte. Es war ihr bitterer Ernst. Ich wollte keine Episoden mehr. Man blieb dabei letztlich auf der Stelle. Die Zeit läuft trotzdem. "Du kannst dich später erinnern, wie es war, mit mir,", sagte sie, zog sich ihre Leinenschuhe von den Füßen, warf sie unter den Stuhl, reffte sich das T-Shirt über den Kopf und knöpfte die Jeans auf. Schließlich stand sie nackt vor mir, klatschte kurz mit den Handflächen auf ihren kleinen Hintern und strich sich dann mit einer Hand ein paar schwarze Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Wir lassen die Blendladen auf, von drüben kann uns ja keiner beobachten", meinte sie und lachte. Bist du dir da so sicher, dachte ich. Ein kühlender Windhauch schwebte durchs offene Fenster. "Das tut gut, wenn es zu warm ist, dann macht es keinen Spaß", erklärte sie, hob dabei ihre Arme an und genoss die herein strömende, kühlende Brise. Sie steuerte zum Bett, welches zwischen den beiden Fenstern stand, ...
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