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Das Fenster
Datum: 11.06.2018, Kategorien: Verführung,
kraulte in meinen Haaren, "ich könnte mich daran gewöhnen". Nach einer Weile stand Carmen auf und verschwand ins Bad. * Die sommerliche Sonne ließ uns vergessen, dass unsere Begegnung wie ein Blatt an einem Baum war, das einst im Zenit der Jahreszeiten, verdorrt zu Boden gefallen sein würde. Diese Zeit kam früh. So blieb nur das Rascheln der vergilbten Blätter, die ich oft wie Habseligkeiten auf meinem Bett ausbreitete, sortierte, in die richtige Reihenfolge meiner Erinnerungen brachte, Seite für Seite, Zeile für Zeile, Wort für Wort. Ich schrieb gegen den Lauf der Zeit an, gegen das Vergessen, Blatt für Blatt. Ich fragte nicht danach, ob es Sinn machte, ich tat es einfach. Ich trotzte jenem Einwand mit der Frage, ob denn alles einen Sinn haben müsse. "Du könntest mir die Insel ein wenig zeigen", meinte Carmen und tunkte ein Stück Weißbrot in ihren Milchkaffee. "Gerne, es gibt hier sehr schöne Plätze, großartige Aussichtspunkte auf den Klippen und in den Bergen. Ich kenne auch einige wunderschöne Buchten, die abseits der bekannten Routen liegen, dahin verirren sich kaum Touristen. Allerdings, bleibt uns beiden dazu nicht mehr viel Zeit." Carmen schaute mich an. "Ja, ich weiß. Und es macht keinen Sinn sich irgendwelche Hoffnungen zu machen, einen Eid zu schwören oder sich ein baldiges Wiedersehen zu versprechen. Wir sind wie zwei kleine Funken, aber sie glühen ebenso heiß wie das Feuer," erwiderte sie augenzwinkernd. * Ich schaute fasziniert über das Meer, betrachtete die ...