1. Göttinnenspiel


    Datum: 03.06.2018, Kategorien: BDSM,

    Sehnsucht und Sorge und Hoffnung. +++ Am nächsten Tag fehlen die Aschenbecher. B.S. blickt mürrisch drein. Auf dem Tisch findet Winston eine Stechkarte. B.S. deutet schweigend mit dem Finger den Gang runter, nach rechts. Winston stapft wütend. +++ Aber schließlich vergehen auch diese Tage, und es ist endlich so weit. Leider muss Winston noch in den Supermarkt. Die Musik ist beruhigend, und er kauft auch gern ein - wenn es nur nicht so ein Spießrutenlauf wäre! Überall Göttinnen, die ihm nachstarren, ihm Anzüglichkeiten zuwerfen, und manch eine hat sogar ihr Männchen im Gehörigkeitshalsband hinter sich, das die Handtasche trägt und den Wagen rollt. An der Kassa ist es besonders schwer in der Enge, ein Männchen allein, das von den starken Göttinnen immer wieder zur Seite gedrängt wird. Draußen im Freien atmet er auf. Bald wird er bei ihr sein. Bald wird er am Herd stehen. Bald. Winston läutet. Er wartet ruhig, aufmerksam. Bernadette hat ihm drastisch gezeigt, dass er genau einmal läutet, dann wartet. Er fragt sich, ob viele Männchen so warten. Er weiß keine Antwort. Etwas Tiefes und Elementares sagt ihm, dass es nicht möglich ist, darüber zu reden. Er möchte gerne normal sein. Also hört er auf das, was tief elementar brodelt. Er möchte doch nur ein gesundes und anständiges Leben, wie jedes Männchen, mit einer Zugehörigkeitsgöttin, die ihm die Richtung weist. Was Bernadette ihm tut, ist doch ganz sicher nicht gesund. Wieso hat sie ihm immer noch kein Halsband angelegt? Ist ...
    sie gut für ihn? Vielleicht sollte er einfach nicht mehr kommen... Beim Gedanken daran wühlt ihm ein tiefer Schmerz durchs Gedärm. Es ist ja unmöglich. Er möchte ihr zeigen, wie brav er ist. Alles wird gut werden. Er atmet tief ein und tief aus. Jetzt ist ohnehin keine Zeit mehr für beunruhigtes Denken. Als sie die Tür öffnet, lächelt sie. "Brav", sagt sie knapp. Ihre selbstbewusst sich herbeilassende Stimme zu hören, lässt Wohlsein von unten bis oben durch seinen ganzen Körper zittern. Sie lässt ihn eintreten und die Tasche abstellen. Sie wirft einen Blick auf die Uhr. "Du bist sogar pünktlich. Hast du aus deinen Fehlern gelernt?" Da er nicht antwortet, schnappt sie sein Kinn mit der Hand. "Ja", beeilt er sich zu antworten. "Göttin." Das klang ein kleines bisschen frech, denkt er und senkt vorsichtshalber den Blick. "Du brauchst eine Dusche", sagt sie, so wie damals, beim ersten Mal. Sie zwinkert ihm fröhlich zu. Winston nickt schweigend. Damals hat ihn das alles erschreckt; es erfüllt ihn mit Stolz, dass er jetzt schon so leicht geht, so selbstverständlich. Er entkleidet sich, beinahe ohne zu zögern. Sogar ganz nackt kann er schon stehen, ohne zu beben. Er vermeidet den Blick in den Spiegel und steigt eilig in die Duschtasse. Einmal hat er vergessen, dass er nur kaltes Wasser benutzen darf, und dann ließ sie ihn sich nicht abtrocknen, und er musste die ganze Zeit stehen, bis er von selber getrocknet war, und sich dann wieder eiskalt duschen, bis er in Krämpfen war. Winston ...
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