1. Göttinnenspiel


    Datum: 03.06.2018, Kategorien: BDSM,

    ist aus. Bernadette Marfeed wurde gerade in ihrer Zelle gefunden. Sie hatte sich in der Nacht erhängt." Sie macht eine Bewegung in seine Richtung. "Es tut mir leid, Winston. Sie ist tot." Sie springt auf, ist bewegt, geht nervös aufundab durch den Raum. "Ich hätte es gerne verhindert, Winston. Glaub mir das. Wenn du geredet hättest... Jetzt ist es doch egal. Ihr kannst du jetzt nicht mehr helfen. Rette zumindest dich selbst." Winston sitzt stumm. Die Richterin zuckt die Achseln und lässt ein enttäuschtes Stöhnen von sich. Als sie ihn das nächste Mal holen, verkündet die Richterin, dass er in Reformationshaft kommt. Erste Evaluation nach zehn Monaten, danach halbjährlich, bis zur völligen Wiedereingliederung. Schweigend lässt Winston sich abführen. +++ Ein Männchen vom Sauberkeitsdienst steht und fegt den Gang. Der Geruch nach Desinfektionsmittel steigt ihm scharf in die Nase. Die Uniform schlabbert an seinem Leib. Er denkt an Hyazinthen, an "Safety", an Parfums und an Werbung. Ganz sicher sind Hyazinthen heuer endlich wieder im Kommen! Für jetzt fegt er brav seine Gänge. Die Firma schickt ihn mal hierhin, mal dorthin. Letzte Woche wars ein Krankenhaus. Diese Woche ist es ein wissenschaftliches Institut, irgendwas mit viel Forschung, irgendwas Kompliziertes... nichts für Männchen, sagt Ilse immer. Winston fährt sich stolz an sein Halsband und hebt es kurz an: eine gewohnte, geläufige Geste in Zeiten des Glücks. Und Winston hat Glück: Nach der Reformationshaft hat Ilse ihn ...
    aufgenommen, und nacdh zwei Monaten hat sie ihn requiriert. Probeweise, versteht sich. Immerhin. Eine Wissenschaftsgöttin tritt in den Gang. Unter dem Arbeitsmantel trägt sie eine rote Bluse, die viel sehen lässt, eine schwarze Hose aus Leder. Ihr Gesicht ist weich, rund unter dem blonden Haarkranz, und leichte Sommersprossen tänzeln verspielt auf dem Näschen, den Wangen. Sie sieht Winston, kommt her, fährt ihn an, dass er schleißig arbeitet. Sie betatscht seinen Unterrücken. Sie sagt, ihre Schuhe sind schmutzig, er muss sofort mitkommen. In einer kleinen Kammer geht Winston in die Knie, schließt automatisch die Augen. Ganz automatisch tritt Winston aus sich, betrachtet die Szene gelassen von oben. Winston lässt die Göttin sich dreimal verausgaben. "Du bist der Beste", sagt sie. "Verschwinde." Demütig wendet er seine Augen ab, während sie sich die Hose hochzieht. Er blinzelt nur manchmal, wenn er ganz sicher ist, und dann denkt er, dass die Göttlichkeit auch nicht so göttlich ist: Haut und Schleim. Und gekräuselte Haare. Aber er mag den Geruch, den Geschmack, das Gefühl. Winston beendet die Schicht ordnungsgemäß, verstaut den Wagen, den Besen, und geht durch die Eingangshalle. Ein Tross kommt ihm entgegen: Eine Göttin, eskortiert von zwei Sicherheitsgöttinnen. Ihr Bauch ist riesenhaft aufgebläht. Abgemagert ist ihr Gesicht, faltig und hart. Im Vorbeigehen macht sie eine unauffällige Geste. Durch Winstons Lenden zieht sich ein Pfeil, schrill und hart. Er fühlt ein Kribbeln im ...