1. Göttinnenspiel


    Datum: 03.06.2018, Kategorien: BDSM,

    Unterrücken entgegen, muss beim nächsten Schlag nachgeben und sagt "Eins" unter Tränen. Die Schläge zucken herab, während er schutzlos hofft, dass jetzt Schluss ist. Die Schläge scheinen ineinander zu gleiten, sie tanzen den Reigen im Rund um Winstons Körper, um Winstons verbotene, gute Gefühle, um Winstons Geist. Bald wird er mitgerissen, eingereiht in den Tanz, und dann lacht er lauthals, ein verrücktes, ein grässliches Lachen, und er ist jetzt ganz durchsichtig, ganz nachgiebig, weich. Dann ist, einen Moment lang, seine flüchtige Seele verschwunden, und er fühlt sich so tief mit Bernadette verbunden, dass er sich wünscht, dass es nie enden wird. Er möchte jetzt ihre Hand halten; zwischen zwei Zählungen hebt er sie, so weit er das kann, und spürt ihre Hand, die seine nimmt und fest hält, lange nur hält, fest lange hält, sanft nur streichelt, bevor sie ihn sacht loslässt und er wieder den Mund gegen das Schreien verschließt, zählt und ins Dunkel starrt. Schließlich dreht sie ihn auf den Rücken. Ihre Stimme begleitet ihn, geleitet ihn sanft. "Ja, so gefällst du mir. Erschöpft, nackt, hilflos. Du gefällst mir vom ersten Augenblick an, als ich dich damals gesehen habe. Ich habe keine Sekunde gezögert. Ich habe dich gesehen, und ich habe dich mitgenommen. Erinnerst du dich? Sicher tust du das. Es war ein wundervoller Nachmittag, es war gerade erst Frühling geworden, es war noch kühl in der Stadt, und die Stadt war voll von all den Geräuschen, und zum ersten Mal hast du vor mir ...
    gestanden. Wie warst du wunderschön! Und jetzt liegst du hier, du bist rosiges Fleisch, und ich erschaffe ein Kunstwerk. Und du lässt es einfach geschehen, und es ist gar nicht nötig, dass du es zulässt, blind und gelähmt... Ich berühre dich langsam, langsam, wie ein Zauberstab wecke ich dich zu einem neuen Leben, und ich berühre dich überall, wo ich will, was ich will, wie ich will." Von seiner Körpermitte geht eine Anspannung aus, die jedes Wort in ihm lahmen und stürzen lässt. Er hört noch die Stimme, er hört wie sie spricht, ein Singsang, ein Hintergrund, berauschend, wortlos. Er schreit unbeherrscht, laut auf, und in diesem Moment ist er jenseits der Schuld, ist es nicht die männliche Schmutzigkeit, die ihn treibt. Schwerelos fällt er dahin durch den Raum, unermesslich und dunkel. Er hört Bernadette sagen, "Stopp!", und ein kleiner Schalter in seinem Innern fällt um, die Anspannung beginnt sofort abzuebben. "Siehst du", sagt Bernadette. "Ich kann es beenden, wann immer ich will. Wann immer ich will!" Er ist außer Stande, zu antworten. Er ist außer Atem, er fühlt sich erschöpft, und... da ist etwas anderes. Winston fühlt sich, als wäre er nicht wirklich hier bei Bernadette. Einige Momente lang fühlt er sich, als schwebte er außerhalb, oberhalb. "Was war das?" fragt er sie. Und dann, lauter, dringlicher: "Was war das?" Die Augenbinde verschwindet von seinen Augen. Sanft streicht Bernadette seine feucht verschwitzten Haare aus seiner Stirn. Ihre Stimme ist träumerisch. "Ich ...
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