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Kommissarin Ivy - Die Weinhändlerin - Teil 1
Datum: 20.05.2018, Kategorien: Sonstige,
er. "Nein, nicht doch!", entfährt mir. "Da musst Du durch. Der Platz neben dem Präsidenten ist nicht gerade beliebt. Aber dafür werden Dich alle im Präsidium wegen des Wagens beneiden. Das kann ich Dir garantieren. Heute Abend werden mich die Kollegen sicher ausquetschen, weil ich mit Dir mitfahren durfte.", grinst er. Ich finde seine Ehrlichkeit und seine leichte Naivität süß. Dieser Mann wäre zwar nicht mein Traummann, aber eines ist sicher, der fällt niemandem in den Rücken! Und das ist ein recht beruhigendes Gefühl. Den Rest der Fahrt legen wir recht schweigsam zurück. Nur im Hof des Präsidiums weist mir Günther den Weg zu meinem Parkplatz. Als ich über den Hof fahre, fällt der satte Ton meines Wagens offenbar auf, denn alle drehen sich um und an den Fenstern zeigen sich auffallend viele Gesichter. Es sind vor allem Männer, aber auch die eine oder die andere Frau ist darunter. Auf jeden Fall starren mich einige recht überrascht an, als ich aussteige. "Hey Kleine, darf eine so hübsche Lady denn schon mit so einem Auto fahren? Ist das nicht viel zu schnell für Dich?", meint einer, der neben dem Eingang steht, wo einige Polizisten eine Zigarette rauchen, als wir an ihnen vorbei ins Gebäude wollen. "Wenn Du Eier in der Hose hast, dann traust Du Dich einmal eine Runde mitzufahren. Ist aber nichts für Weicheier! Herr Wachmeister!", versichere ich ihm mit einem angeberischen Grinsen auf den Lippen. "Verschwinden Sie mit Ihrem protzigen Auto, das Ihnen Ihr Zuhälter fürs gute ... Vögeln gekauft hat, von dem Parkplatz da. Der Platz ist für einen Polizeibeamten reserviert und der wird in seiner Arbeit behindert, wenn er erst einen Parkplatz suchen muss, weil ihre Karre draufsteht.", fährt mich der Typ daraufhin recht aufbrausend an. Aha! Das also ist der Macho vom Dienst! Den gibt es ja zum Glück auf jedem Polizeirevier. Dieser hier ist dabei auch noch ein recht ansehnliches aber auch unsympathisches Exemplar. Ich beobachte, wie Günther blass wird und sich für den Kollegen schämt. Aber einige andere stehen herum und grinsen recht blöde an. Sie sympathisieren eindeutig mit dem Macho und gönnen es mir, dass er mich so richtig niedermacht. Aber ganz ungelegen kommt mir die Sache nicht, wenn ich ehrlich bin. Das gibt mir Gelegenheit das Alfatier in die Schranken zu weisen und mir damit automatisch auch den Respekt des ganzen Rudels zu sichern. Das ist einfache Psychologie. "Aber Herr Wachmeister, der Herr Polizeipräsident selbst hat gesagt, ich soll mein Auto auf diesem Platz abstellen.", antworte ich freundlich und spiele ein wenig das hilflose Mädchen. "Der Polizeipräsident? Rede keinen Scheiß und mach Dich einfach vom Acker!", fährt er mich erneut an. "Gestatten, Hauptkommissarin Ivy Meißner. Und wer sind Sie?", sage ich bewusst laut, damit es alle rund herum auch ja gut hören können und zeige ihm dabei meinen Dienstausweis. "Ähm, Verzeihung, aber ich dachte ...... ", wird der Typ unsicher. "Mich interessiert nicht, was Sie denken, sondern wer Sie sind!", ...