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Kommissarin Ivy - Die Weinhändlerin - Teil 1
Datum: 20.05.2018, Kategorien: Sonstige,
frage ich. "Sie ist tot, erstickt und vermutlich nicht freiwillig.", meint er trocken, ohne überhaupt aufzublicken. "Na ehrlich? Ich dachte, die Tote hätte sich eben noch bei Ihnen für den New York-Marathon angemeldet und wartet nun auf die Sportuntersuchung.", kontere ich trocken. Meine Antwort bringt ihn zumindest dazu, aufzusehen. Was er sieht, gefällt ihm offenbar, denn er räuspert sich etwas verlegen und richtet sich unverzüglich auf. Er will mir auf Augenhöhe gegenüberstehen und nicht über eine Leiche gebückt sein, wenn er mit mir spricht. "Entschuldigung, so war das nicht gemeint. Die Ärmste hat ordentlich etwas abbekommen und ich bin sicher, wir finden ordentlich DNA an und in ihr. Auch Sperma müsste in Mengen da sein und ich bin mir sicher, das stammt nicht nur von einem Mann. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es eine Vergewaltigung war.", befleißt er sich, nun ein umfassenderes Bild von der Situation zu geben, "Aber wie immer ...." ".... mehr nach der Obduktion. Ich weiß, das war auch in Berlin nicht anders. Danke Doc. Darf ich mich noch vorstellen, ich bin Hauptkommissarin Ivy Meißner und neu hier.", unterbreche ich ihn. "Das habe ich mir schon gedacht. Das mit dem neu hier, meine ich. Sonst wären sie mir mit Sicherheit aufgefallen. Ich bin Jens Grüner.", antwortet er. Wir schütteln uns die Hand und er mustert mich unverhohlen von oben bis unten mit einem recht durchdringenden Blick. "Nein, mit einem Leichenfledderer fange ich definitiv nichts an und außerdem bist ... Du mir zu alt.", denke ich bei mir. "Dann bleibt hier für uns nichts mehr zu tun. Willst Du mit mir mitfahren?", wende ich mich wieder an Günther. "Ja gerne, wenn ich darf?", antwortet er etwas unsicher. Er ist mir gegenüber noch etwas gehemmt. Ich merke genau, dass er nicht so recht weiß, wie er mich einschätzen soll. Einerseits bin ich jung und dürfte deshalb recht locker sein, aber auf der anderen Seite bin ich doch Hauptkommissarin und auf der Karriereleiter ein ganz schönes Stück über ihm. Nun ja, der gute Mann muss eben noch herausfinden, wie ich ticke. Das wird ihm wohl nicht erspart bleiben. Aber wenn er sich nicht aufführt wie ein Arschloch, dann bin ich ein recht umgänglicher Mensch. Denke ich zumindest. Während wir zum Wagen gehen, schaue ich mir die Gegend etwas genauer an. Wir befinden uns etwas außerhalb von München. Die Gegend ist recht abgelegen und ruhig. Wenn da hinten nicht gerade eine Leiche gefunden worden wäre, könnte man den Ort fast schon fast als idyllisch bezeichnen. Der Parkplatz, von dem aus man in wenigen Schritten das Gebüsch erreicht, in dem die Leiche gefunden wurde, liegt an einer Landstraße. Sie zählt sicher nicht zu den vielbefahrenen Straßen, aber zumindest ein bisschen etwas wird hier wohl doch los sein. Es muss doch jemand etwas gesehen haben. "Du hast aber einen heißen Schlitten.", meint Günther ganz überrascht, als er meinen Audi R8 sieht. "Auch eine Frau darf ihren Spaß haben.", grinse ich ihn ungeniert an und steige ein. "Dann hast Du ...