1. Unterwerfung des Innenarchitekten


    Datum: 16.05.2018, Kategorien: BDSM,

    Begriff „Domina" landete. Aber die Bildersuche brachte nur Frauen in schwarzen Latexklamotten, die Peitschen oder andere Utensilien schwangen. Sie fand sich darin nicht wieder. Daher tippte sie „Helmut Newton" ein und stöberte in den Fotos all der Frauen (und Männer), die alle etwas anderes ausstrahlten. Mehr noch als die Fotos, die er am Tag zuvor gesehen hatte, wurde sie jetzt aufmerksam auf die unterschiedlichen Menschen, und bald schon interessierten sie die nicht erotischen oder pornografischen Fotos viel mehr, denn sie sagten etwas über die abgebildete Person aus. Sie wollte auch in Schwarzweiß abgelichtet werden. Sie wollte auch interessant und nicht so spießig sein. Doch bevor sie anfing, eine Liste zu machen, was nötig wäre, ihren Charakter spannender zu machen, schob sie Block und Bleistift beiseite. Ihre Listen waren eher Teil des Problems als der Lösung. Kapitel 9 STELLENANGEBOTE Michael stöhnte. Er saß in seinem Büro, das auf der gleichen Etage gegenüber seiner Wohnung lag. Es war in kühler Sachlichkeit eingerichtet. Hier empfing er seine Klienten, hier erstellte er seine Pläne für Designs. Es war ein Luxus, sich ein so großes Büro zu leisten, aber er musste ja schließlich repräsentieren. Michael wollte arbeiten, aber er konnte sich auf nichts konzentrieren. Immerzu drehten sich seine Gedanken um den vergangenen Abend. Vor allem um die letzte Stunde, in der er sich Alina, wenn auch nur kurz, ausgeliefert hatte. Es war ein winziges Spielchen gewesen, das nicht ...
    mehr als ein paar Minuten gedauert hatte, aber es hatte eine Welt an Möglichkeiten eröffnet. Genau das war es gewesen, was er suchte, was er bei dieser Mistress Jasmin nicht bekommen hatte. Er brauchte keine Schmerzen und nicht diese Verachtung, die sich wie kalter und schaler Zigarettenrauch überall breit gemacht hatte. Er wollte diese Spiele von einer Frau, die nicht mit routinierter Geringschätzung einem Geschäft nachging. Was er wollte, war eine Frau, die ihn mochte, während sie ihn herumkommandierte. Michael wusste nicht, ob der Wunsch unrealistisch war. Aber er war plötzlich in greifbare Nähe gerückt. Alina war sicherlich die unwahrscheinlichste Domina, die man sich vorstellen konnte, aber hinter all ihrer Unbedarftheit und ihrer latenten Unsicherheit steckte eben Potenzial. In der vergangenen Nacht hatte sie das bewiesen. Das Posieren vor ihr, die Übungen, die sie ihn hatte machen lassen, schließlich der Kuss auf ihren Schuh. All das waren ihre Ideen gewesen, die einfach so aus dem Nichts gekommen waren. Was wäre da erst drin, wenn sie sich ein wenig in ihre Rolle eingefunden hätte? Er musste sie für sich gewinnen. Michael musste sie nur noch überzeugen, dass sie das auch wollte. Daran arbeitete er gerade. Denn nicht nur seine Erektionen hatten ihn in der Nacht wach gehalten, sondern auch die Ideen, sie stärker an sich zu binden. Ihren Hinweis darauf, dass sie keine Prostituierte sein wollte, konnte er nur vage nachvollziehen. Angestellte bezahlte man schließlich auch, ...
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