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Unterwerfung des Innenarchitekten
Datum: 16.05.2018, Kategorien: BDSM,
keine neurotische Familie, kein einschläfernder Freund mehr. Sie war frei. Frei in der großen Stadt zu tun, was sie wollte, selbst die Dinge in die Hand zu nehmen. So stand sie nun in der schicken Küche ihres neuen Nachbarn, der zu verkörpern schien, was ihr fremd war. Und sie lobte seinen Dampfgarer. In ihrer Familiengeschichte spielte der Dampfgarer eine kleine Rolle. Nach einem Asienurlaub hatte ihre Mutter so von Reis und gedünstetem Essen geschwärmt, dass sie unbedingt einen Dampfgarer anschaffen wollte. Ihr Vater hingegen empfand das als herausgeschmissenes Geld und ein weiteres unnützes Gerät, das nur Platz wegnahm. Am Ende hatte dieser Disput sich ausgeweitet, war eskaliert und so lange angedauert, bis das Verlangen nach Reis aus dem Dampfgarer erloschen war, aber bleibende Schäden in der Familiengeschichte angerichtet waren. Es war lächerlich. Das war so eine kleine Anekdote der Spießigkeit ihrer Familie. Aber Alina hatte daraus gelernt, was ein Dampfgarer war und welche Vorteile er bot. Zwischenzeitlich hatte ihre Mutter so sehr die Vorzüge für ihre Gesundheit hervorgehoben, dass die Frage nach dem Dampfgarer eine um Leben und Tod wurde. Scheinbar gab es keinen besseren Weg, die flüchtigen Vitamine im Gemüse am Leben zu erhalten. Und ihr Vater hatte daraufhin, um nicht weniger lächerlich zu sein, jedem Familienmitglied ein Röhrchen mit Multivitamintabletten auf den Tisch gestellt. Es war hoch hergegangen, und Alina hatte an diesen Diskussionen sogar teilgenommen. ...