1. Gerlinde - Teil 9: Spielerische Sanierungsma&szlig


    Datum: 08.11.2016, Kategorien: Masturbation, Reif,

    heutigen Abschied in den Spiegel und hatte vor, mir vielleicht noch kurz die Nachrichten oder so im Fernseher anzusehen. Schon gähnte ich ein wenig, als ich den Sender auf ARD stellte, wo ja bald die Nachrichten sein sollten, falls ich die Zeit überhaupt richtig einschätzte, so knapp vor acht am Abend. Das war aber eine reine Einschätzung der Zeit, denn auf die Uhr blickte ich nicht, wo ich ja im üblichen ein recht gutes Zeitgefühl aufweisen konnte. Hell genug war es immer noch für den beginnenden Sommer und ange­nehm warm, sodass ich das Fenster offen ließ, wenn auch kippte. Als ich die Vorhänge dabei bewegte, hatte ich nochmals den Ein­druck, dass gegenüber in den Wohnungen sich bei einem oder gar zwei Fenstern etwas bewegte. Als hätte sich ein Schatten zurück ge­zo­gen, aber das konnte ja genau so sein, dass jemand dort den Vor­hang zurecht rückte, das Fenster schloss, oder aber es war ganz einfach eine Katze, die nach stundenlangem Dösen auf der Fenster­bank nun einen Hunger verspürte und raunzenderweise durch die Wohnung zog, um Futter einzufordern. Falls es jemand war, der erhofft hätte, mich nackt aus dem Bad heraus laufen zu sehen, wie es vorher einmal kurz der Fall gewesen war, als ich die Weinflasche holte, grinste ich, dann musste ich diesen enttäuschen. Es war so wohlig warm und weich und angenehm unter dem Handtuch, dass ich nicht plante, aus dem einen oder anderen potentiellen Voyeur erneut einen riesigen Gefallen zu tun. 'Ui ui – Gerlinde!', lachte ich vor ...
    mich hin und merkte da wohl mehr als eindeutig, dass heute aus gar vielen Gründen ein ganz be­son­derer Tag gewesen sein musste. So viel trank ich nie – und schon gar nicht alleine. Aber wenn ich es so betrachtete, dann gab es ja heute sehr wohl etwas zu feiern. Etwas, das ich für mich selbst emp­fand wie eine Art von Auferstehung. Ein Neuanfang und von innen her die Stärkung und Gewissheit, dass das, was ich zu tun begonnen hat­te, das beste und richtigste für mich war. Dass es hinfort einfach kei­nen Grund mehr geben würde, zumindest was mich betraf, schüchtern zu sein und zurück haltend – und die Witwe spielend, die im­mer noch um ihren Mann, Gott hab ihn selig, trauerte. Nein – das war nicht ein Absagen von Heinrich in dem Sinn. Das war einfach das Aufschlagen eines neuen Kapitels, das ich selbst so zu schreiben begann, wie ich es selbst am besten empfand, dass ich mein Leben in die Hand nehmen wollte. Unabhängig war ich, finanziell gut gestellt auch – ohne jetzt des­we­gen reicht zu sein. Aber … das andere, was ich bis jetzt einfach nicht in mir hatte fühlen können oder wollen, Dinge, die ich bislang nicht erkannt und fast verweigert hatte, als wäre ich zu alte dafür: oh nein Welt, lachte ich laut vor mich hin und prostete erneut virtuell, denn getrunken hatte ich schon genug. Oh nein Welt, ich bin noch lange nicht am Ende: ich fühle doch so genau, dass es erst mit mir beginnt. Ein Frühlings Erwachen eben erst im Herbst, was soll's. Es war nicht zu spät, lächelte ich voller ...