1. Vergesst Wagner?


    Datum: 07.05.2018, Kategorien: Reif,

    er in diesen Gedanken so realistisch schwelgte, dass ihm heiß und bang zugleich wurde und Reginas Finger ein wenig abgerutscht waren. Auch sie erschrak ein wenig, lächelte zu ihm hin und wandte ihre Lippen an sein Ohr, um ihm etwa zu flüstern »... Tschuldigung ... aber mein Mann sitzt meistens links von mir ... Macht der Gewohnheit...« - ganz so wie er vermutet hatte, nicht bar jeglicher Ausrede, falls dies für den Moment angeraten wäre. »Thomas Bernhard ...«, hatte Richard instinktiv eher für sich gesprochen, wie er den Titel gehört hatte, aber Regina hatte seinen kleinen Hinweis schon vernommen und lächelte ihm zu. »Sie lieben Thomas Bernhard, so wie auch Richard Wagner - allein schon bei dem Vornamen?« und dann aber, als wäre sonst nichts geschehen, setzte sie beim zuvor gesagten fast nahtlos weiter fort. »Mein Mann liebt diese ... Berührungen ... Finger auf seinem Schenkel ... aber nur leider, die Reaktion bleibt bei ihm aus ...«, dabei kicherte sie in fast kindischer Manier, ließ ihn ganz kurz den Druck ihrer Nägel spüren und konzentrierte sich wieder auf die Szenen, die am Bildschirm abliefen. Die Hand, ihre Fingern aber hatte sie nach wie vor lasziv über die Lehne hängen, ihn nun nicht direkt berührend, aber gerade mal einen Zentimeter vielleicht entfernt ... also jederzeit erneut einsatzbereit ... ein kleines durchdrungenes Luder, fiel Richard grinsend ein. Der junge Student wurde von einer Welle der Hitze und war es auch ein erster Hauch von wahrer Geilheit ...
    überrollt - es fiel ihm schwer, sich auf das Bild an der Leinwand zu konzentrieren und nicht stets in jene Gedanken zu verfallen, was sich hier neben und mit ihm abspielte und hätte können, wenn ... aber dann verwarf er endgültig den Gedanken. Sie war fast im gleichen Alter wie seine Mutter - und selbst wenn er seit einiger Zeit von den jungen Dingern in seinem Alter genug hatte, er grinste in sich hinein ... nein, nein, vergiss die verrückten Gedanken, das kann nicht sein. Noch dazu ihr Mann daneben, verheiratet, ja sicherlich und ... oh nein ... vergiss es, hatte er für die nächsten Sekunden schon wieder einen vorläufigen Schlussstrich gezogen. Wie gut, dass es im Kino so finster war, sagte er sich - und wie günstig auch, dass die Musik wirklich laut den Saal erhallte, sodass feine und leichte Laute niemals zu vernehmen waren, hämmerte es in Richards Hirn, als er Reginas Finger wiederum ein wenig wandern spürte, schon längst auf seinem Schenkel platziert, weit weg vom Knie, nicht mehr weit hin zu jener schmerzenden Mitte seiner Hose, in welcher diese gewaltige Latte mit aller Kraft nach außen hin zu drängen schien. Er konnte sich kaum halten, zugleich genoss er die feinen ihn reizenden Berührungen, dann wiederum schien er durch diese wie auf die Folter gespannt zu sein, in einem unwirklichen Raum und Zeitgefüge scheinend, in welchem Reginas Mann sanfte Schnarchtöne von sich gab und seine Frau immer forscher, aber noch mit gebührender Zurückhaltung darauf erpicht war, seine erregte ...
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