1. Der Vermieter


    Datum: 04.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Den Weg nach Hause ging sie mit einem traurigen Gesicht. Alle waren gegen sie und sie konnte nichts dagegen tun. Furchtbar war das! Eben war sie vom Bistro gekommen, in dem sie gearbeitet hatte. Ein Dreivierteljahr war sie dort gewesen, und sie hatte ihre Arbeit immer gut gemacht, da konnte niemand etwas gegen sagen! Und heute meinte Herr Johnsen, ihr Chef, dass man sie nicht mehr brauchte. Und alles kam wohl daher, dass sie zu große Brüste hatte. Dabei nahm sie schon immer BHs, die ihre Masse an den Körper drückten und alles nicht so groß aussah. Doch diese blöden Typen. „Na, können wir uns nachher mal treffen, Süße?" oder „Hast ja tolle Oberweite, möchte da gen mal anfassen!" oder „Oh, dich mag ich, wir könnte ein heißes Paar sein!" Dabei wusste sie, dass dies alles nur Sprüche waren. Aber sie kamen mit dem Gerede zu keinem Ende und das störte ihrem Chef immer. „Mach's kurz. Einfach abbrechen!", sagte er. Sie war aber eine Frau, die auf die Besucher eingehen wollte. Und dann meinte er zum Abschied: „So, jetzt reicht's. Pack deine Sachen und geh. Du kannst dir woanders eine Stelle suchen. Hier ist das Ende gekommen!" Ja, so flog sie. Gottseidank gab er ihr den Lohn für den ganzen Monat, doch was sollte sie damit? Denn das schlimmste war ja, dass sie nun wieder arbeitslos war. So schlenderte sie langsam nach Hause. In einem Mietshaus wohnte sie, in dem sich sechzehn Parteien den Raum teilen mussten. Vor drei Jahren hatte sie hier eine zweieinhalb Zimmerwohnung bekommen. ...
    Damals hatte sie auch noch eine gut bezahlte Arbeit und konnte alles bezahlen, doch in den letzten Monaten summierten sich ihre Ausgaben. Ihr Auto musste sie schon verkaufen, technische Geräte brauchte sie nicht, es waren die normalen Kosten, die alles aufbrauchten. Es reichte vorn und hinten nicht. Ihre Miete konnte sie erst nur zur Hälfte bezahlen und in der letzten Zeit überhaupt nicht. Aber was sollte sie tun? Sie wollte auch nicht in eine Wohnung vom Sozialamt wohnen, klein, miekrig und mit einem negativen Zeichen abgestempelt. Sie stöhnte bei diesen Gedanken. Als sie an dem großen Haus ankam, schloss sie die Tür auf und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Sie wohnte im dritten Stock. Sie hatte eine schöne Wohnung, auch gut eingerichtet und natürlich immer sauber und ordentlich. Sie setzte sich auf den Balkon und überlegte, was sie nun machen könnte. Doch es fiel ihr nichts ein. Man musste eben einen Job haben und Geld verdienen, ohne eine Arbeit ging es einfach nicht. Vielleicht sollte sie herumtelefonieren. Sie kannte schon einige Adresse von Firmen, die ab und zu neue Mitarbeiter suchten. Also rein und telefonieren. Die ersten vier Firmen hatten schon jemanden und brauchten niemand. Beim Fünften suchten sie jemanden, doch als sie ihr Alter hörten, dann war dies auch nichts. Ja, 42 Jahre, das war eine Menge und dann noch eine Frau, die vielleicht oft krank machte. Sie rief weiter an, aber auch die anderen Geschäfte brauchten im Moment niemanden. Es war einfach zum Kotzen! ...
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