1. Submission


    Datum: 30.04.2018, Kategorien: BDSM,

    zusammen, doch ihre Augen fingen zum Glück nicht an zu brennen. Sie würde das durchstehen, sagte sie sich stolz. Angewidert starrte Anna auf einen Speichelfaden, der sich in einem seiner Mundwinkel bildete, während sie ihren Anweisungen folgend den Mittelfinger unter seiner Nase abwischte. Die angeordnete Kusshand brachte sie nicht zustande und auch ihre Verabschiedung verunglückte ein wenig. Anstelle ihres Textes piepste sie nur „Erinnerung an mich ..." und drehte sich schnell um. Der Taxifahrer sog hörbar die Luft ein, schniefte und raunte dann beinahe ehrfürchtig: „Gott! Was für eine geile Schlampe." Anna beeilte sich sehr zum Eingang zu gelangen und wagte nicht auch nur zu einem der Männer in Türnähe aufzublicken. Ihr Gang war dabei nicht nur wegen der ungewohnten Schuhe leicht schwankend, sondern auch wegen der Scham und einer Entdeckung, die sie zutiefst erschütterte: Ihr Finger war eindeutig feucht gewesen. Und nun stand sie inmitten der Disko in einer dunklen Ecke und versuchte zu Atem zu kommen. Die gesamte Situation war völlig surreal. In ihren Fantasien, in den erotischen Geschichten, die sie heimlich schrieb und im Internet veröffentlichte, hätte ihr selbst so eine Szene einfallen können. Nein. Ehrlicher war, dass sie sich tatsächlich so eine Situation schon einmal ausgedacht hatte. Und ihr Erpresser hatte das gewusst. Natürlich. Er hatte gekonnt genau so eine Situation erzeugt. Sie mit einer ihrer Fantasien konfrontiert. In der Realität war daran nichts mehr ...
    erotisch. Aber warum war sie dann feucht geworden? Warum waren ihr beinahe die Beine eingeknickt, als der Taxifahrer sie Schlampe genannt hatte? Warum hatte es sich angefühlt, als habe die Feuchtigkeit noch zugenommen? Das war pervers. Abartig. Sie war eigentlich völlig normal und erträumte sich nur ein wenig Abwechslung für ihr wenig aufregendes Sexleben. Nicht mehr. Oder? Nein. Nicht mehr. Punkt. Es war ihr Erpresser. Der Mann, von dem sie kaum etwas wusste. Und doch so viel. Es war allein seine Schuld. Er nannte sich Dingo. Das war natürlich nicht sein richtiger Name, sondern der Name eines Wildhundes. Aber so war das im Internet. Man lernte sich unter Pseudonymen kennen. Dingo hatte ihre Geschichten online gelesen und ihr begeisterte Kritiken geschrieben. In jeder dieser Kritiken hatte er sachte Dinge thematisiert, die er aus den Geschichten herausgelesen zu haben glaubte. Und jedes Mal hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie versuchte, Abwechslung in ihre Geschichten zu bringen. Deswegen baute sie die Story immer wieder neu zusammen. Aber es steckten auch immer ein paar ihrer persönlichen Träume darin. Und ein wenig Persönlichkeit von ihr in ihren Charakteren. Mit furchteinflößender Treffsicherheit hatte Dingo immer exakt den virtuellen Finger auf diese kleinen Brocken von ihr gelegt. Sie hatte es bald nicht mehr ausgehalten und ihm geantwortet. Und damit hatte ein Strudel sie ergriffen. Dingo und Anna, die sich im Internet aus einer Laune heraus Mohnblume nannte, ...
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