1. London Calling 03


    Datum: 06.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    hatte ich immer mich als den emotional mehr involvierten betrachtet. *** „Shirley will dich sehen", wurde ich auf der Arbeit empfangen. Ich kriegte also gleich einen Vorgeschmack auf ihre Anhänglichkeit. Aber ihr Anblick in ihrem Büro löschte viele meiner trüben Gedanken aus. Sie sah so glücklich aus. So verliebt. So gottverdammt schutzlos. Ich wollte ihr nicht weh tun, und doch gab es keine reelle Chance das nicht zu tun. Die Frage war nur wann. In diesem Augenblick war es undenkbar. „Hier wie befohlen." „Hast du gut geschlafen? Ich hab 'ne ganze Weile gebraucht, um einzuschlafen. Ich hab die ganze Zeit an dich gedacht." „Das ging mir nicht anders." „Du sagst das mit wenig Begeisterung. Ist irgendwas?" „Ich tu mich nicht ganz so leicht mit der Sache wie du. Ich bin ein alter Knochen, hab schon eine Menge hinter mir, auch was Beziehungen angeht. Du bist eine großartige Frau, herzerfrischend anders. Aber stell dir das mit mir man nicht so leicht vor." „Was willst du damit sagen? Du willst nicht mit mir zusammen sein?" „Wir kennen uns doch gar nicht. Ich will nur damit sagen, du weißt noch gar nicht, worauf du dich da einlässt. Nur weil wir im Bett harmonieren, muss das nicht zwangsläufig auch auf anderen Ebenen so sein. Verstehst du?" „Nein, gibt es einen anderen Weg herauszufinden, ob man zusammen passt, als es zu probieren?" Zack. Bong. Knock-out in der zweiten Runde. Also gut. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Sie war wirklich niedlich, nicht nur vom Äußeren, ...
    sondern auch vom ganzen Wesen. Warum sollten wir nicht eine gute Zeit zusammen haben? Eigentlich hatte ich mir nach all dem Schmerz und Dreck durch den ich gegangen war, etwas Schönes verdient. Vielleicht würde mir die Geschichte helfen, mich von Sara zu lösen. „Ich wollte nicht sagen, dass wir es nicht probieren sollten. Schließlich muss ich ja zumindest noch meine Höschen-Sammlung komplettieren. Trägst du Dienstag?" „Und ob! Willst du es haben? Ich hab heut schon um vier Feierabend." Wir verstummten, weil eine Kollegin von ihr eintrat und etwas wissen wollte. Sie lächelte mich an. Hatte sie die Sache etwa schon publik gemacht? Na klasse. Shirley wühlte endlos lange in Papieren und las ihr dann irgendeine Arbeitsanweisung vor. Endlich waren wir wieder allein. „Okay, ich hab auch nur Kurse bis vier. Was hältst du davon, wenn wir was essen gehen? Magst du indische Küche?" „Nicht alles, aber ein paar Sachen schon. Ja, das wär prima. Ich hatte aber auch gedacht, dass wir über Mittag irgendwo in einen Pub gehen. Ich würd gern mit dir alleine sein. Ich würd am liebsten gerade ständig in deiner Nähe sein. Dich umarmen. Dich küssen. Mit dir ... Liebe machen." Das ging mir in diesem Moment allerdings nicht anders. Daran war aber nicht zu denken, denn ihr Büro war von drei Seiten einsichtig, da es mit Glaswänden abgetrennt war. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Kleidung werfen, sozusagen. Ansonsten hätte wir wahrscheinlich genau dies getan und wären übereinander hergefallen. So ...
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