1. Samira Teil 2


    Datum: 05.11.2016, Kategorien: Hardcore,

    sein, vielleicht noch älter. Was besonders auffiel, war die Tatsache, dass sie dieselben Augen hatte wie Samira. Dieselbe Farbe und Ausstrahlung. Sie sah zuerst Samira an, danach mich etwas länger. Währenddessen fragte sie mit einer rauen Stimme: „Ist er das?“ Samira nickte, ließ jedoch kein Wort hören, senkte nur ihren Kopf ab, als wenn sie damit Demut zeigte. „Na, dann kommt rein. Wir werden sehen, was du da entdeckt hast. Sehr interessant sieht er ja nicht aus!“ Ich wurde gar nicht gefragt, allerdings wäre mir auch nichts eingefallen. Die ganze Situation war einfach zu seltsam. Noch weniger fiel mir dazu ein, als ich im halbdunkel des Wohnwagens stand. Er war schmal und vollgestopft mit Dingen, die ich in der Art noch nicht gesehen hatte. An den Wänden waren überall Regale angebracht worden, auf denen diverse Töpfchen, Tiegel, Dosen und Gläser mit unbestimmten Inhalten standen. Dabei war eine bestimmte Ordnung zu erkennen. Auf einem der Regale standen Gläser mit irgendwelchem Grünzeugs, aus dem nächsten Dosen mit einer Beschriftung, die ich nicht lesen konnte. Während wir weiter in den Wagen hinein gingen, wurde es immer seltsamer. Auf den Regalen lagen ausgestopfte Tiere. Vögel und kleine Nager, neben Reptilien und Amphibien in Gläsern. Zum Schluss kamen wir am Ende des Wohnwagens an, wo ein Tisch mit vier Stühlen stand. Diese Ecke sah jedoch freundlicher aus, denn hier waren drei Fenster eingelassen, die das ganze heller machten. Ein Grinsen fuhr mir ins Gesicht, als ...
    ich den Tisch genauer betrachtete, an den sich die Frau setzte. Mitten darauf stand eine große Kristallkugel und davor lagen diverse Stapel mit Karten. Ich hatte eine Wahrsagerin vor mir, wobei das in die Umgebung passte. Genau genommen sah sie auch danach aus. Sie trug einen langen, bunten Rock, der bis zum Boden reichte. Allerdings zog er sich beim hinsetzten etwas hoch und man konnte höhere Schnürschuhe erkennen. Dazu trug sie eine dunklere Bluse und diverse goldene Armreifen, die leise klirrten, als sie sich hinsetzte und die Arme auf den Tisch aufstützte. Sie schaute Samira und mich nacheinander an und forderte uns alleine mit diesem Blick dazu auf, uns zu setzten. Ich setzte mich und konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Humbug, nichts als Augenwischerei. Hier trafen alles Klischees aufeinander, die man sich vorstellen konnte. Die Umgebung, die Kugel, die Karten. Alles vorhanden. Fehlte noch ein menschlicher Schädel mit einer Kerze darauf, dann wäre es vollständig gewesen. Es passte jedoch nicht, dass es hier hell war. Es hätte schwummriger sein müssen. Wahrscheinlich hatte sie vergessen die Vorhänge vorzuziehen, die man an den Fenstern erkennen konnte. Wir saßen uns einen Moment gegenüber, während die Frau mich aufmerksam musterte. Dabei hatte ich wie bei Samira den Eindruck, als wenn sie mich scannte. Ich wollte die Situation für mich erträglicher machen. Die vorhandene Spannung ging mir auf die Nerven und ich wollte diesem albernen Spiel ein Ende bereiten. ...