1. Der Palast der Snde


    Datum: 15.02.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    schloss die Augen und sog die herrlichen Düfte tief in ihre Lunge ein. „Ein wunderschöner Ort", dachte sie fasziniert. Dann sah sie sich langsam um. Doch der Sohn des Sultans und ihr zukünftiger Ehemann war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich hatte er sich nur ein wenig verspätet! Und so ging Miriam langsam durch den Garten und betrachtete jede einzelne Rose, roch daran und versuchte zu schätzen, wo sie wohl hergekommen sein konnte. Aber nach einer Weile sank ihr Herz immer tiefer. Wo war ihr zukünftiger Ehemann, wollte er sie nicht mehr? Hatte er sie gar schon im Vorbau gesehen und beschlossen, dass sie nicht schön genug für ihn war? Ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen und sie wollte gerade voller Enttäuschung den Garten verlassen, zum Sultan gehen und ihm sagen, dass sein Sohn sie nicht als Frau wollte, als sie sich umdrehte und erstarrte. Vor ihr stand der schönste Mann, den sie jemals gesehen hatte und den sich eine Frau nur erträumen konnte. Er war groß, kräftig gebaut, mit starken, breiten Schultern und vollem, dichten schwarzem Haar. Aber sein muskulöser Körper war nichts im Vergleich zu seinem überirdisch schönen Gesicht. Seine sanft geschwungenen Züge waren der Inbegriff der Männlichkeit, stark, kantig und klar in ihrer Form. Miriam sah sofort, dass dies Amil sein musste. Denn die königlichen, edlen Gesichtszüge ließen daran keinen Zweifel. Aber was Miriam wirklich den Atem nahm, waren seine Augen. Seine großen, tiefschwarzen Augen, in denen ein leises ...
    Funkeln zu sehen war, das auf der Stelle ihre Knie zu Butter werden lies. Den Ausdruck dieser Augen sollte Miriam noch auf dem Sterbebett während ihrem letzten Atemzug vor sich sehen und sehnsüchtig den Namen des Mannes flüstern, an den sie auf ewig ihr Herz verloren hatte. Es lag eine tiefe Melancholie in diesen Augen, eine unglaubliche Wehmut, als ob sie einen Schatz verloren hätten und diesen schon seit ewigen Zeiten suchen würden und erst wieder erleuchten könnten, wenn sie ihn endlich wiedergefunden hätten. Aber es lag auch noch etwas anderes darin. Eine Ausdruck großer Stärke, ein Ausdruck der Kraft, der Selbstsicherheit und ein humorvolles Glitzern, das nicht nur auf einen scharfen, sondern auch auf einen liebevoll neckenden Charakter schließen ließ. Und als Miriam so unvorbereitet zum ersten Mal in diese Augen sah, fühlte sie, wie sich der Boden unter ihr auftat und sie in einen endlosen Abgrund fiel. Ihr Magen schien sich aufgelöst zu haben und durch Tausende von Schmetterlingen ersetzt worden zu sein. Sie fühlte sich plötzlich so schwach, so schwindlig und zittrig wie noch nie zuvor in ihrem Leben und seltsamerweise im selben Augenblick doch so unendlich geborgen und behütet. Und ohne das Gefühl davor jemals wirklich erfahren zu haben, wusste sie instinktiv, in der niemals fehlenden Intuition der Frauen, dass sie sich gerade in diesen wenigen Sekunden, während ihre Augen in seinen gelegen hatten, hoffnungslos in ihn verliebt hatte. Und als ihr diese Gewissheit in die ...
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