1. Sabine


    Datum: 09.02.2018, Kategorien: Anal,

    denen bei der Arbeit nichts so läuft, wie man es erwartet. Mein Vorgesetzter Karl L., ansonsten eigentlich ein umgänglicher Kerl, hatte von seinem eigenen Vorgesetzten ein vernichtendes Urteil über die Leistung unserer Abteilung erhalten. Von Ineffizienz bis zu Inkompetenz war alles drin, was man als Abteilungsleiter nicht hören möchte. Und als guter Chef gab Karl nun die Schelte nach unten weiter. Obwohl auf meinem Schreibtisch bereits ein Turm Arbeit auf mich wartete, verdonnerte mich Karl dazu, alle Unterlagen zu den Geschäftsfällen der letzten drei Jahre aus dem Archiv zu holen und nach Unstimmigkeiten abzusuchen. Ich war vollkommen niedergeschmettert, denn eine solche Aktion hätte mich voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch genommen - und da die restliche Arbeit ebenfalls erledigt werden wollte, bedeutete dies unweigerlich Überstunden bis tief in die Nacht hinein. "Karl, das kann doch nicht dein Ernst sein", erwiderte ich niedergeschlagen. "Ich habe mindestens 10 dringende Fälle bei mir im Fach, die ich bis morgen Mittag erledigt haben muss, wie soll ich - " "Es ist mir egal, wie du es anstellst, Georg", fiel mir Karl ins Wort. "Ich will bis spätestens nächsten Montag die Vorwürfe vom Direktor vom Tisch haben. Ich brauche dich ja wohl nicht daran zu erinnern, dass es dabei um unser aller Jobs geht." Eigentlich ging es vornehmlich um seinen Job, doch diesen Gedanken behielt ich für mich, denn alles in allem war Karl ein guter Chef. "Kann das denn nicht jemand ...
    anders angehen?" fragte ich halbherzig. "Sabine könnte das doch in die Hand nehmen. Sie hat, soviel ich weiss, zur Zeit keine offenen Aufträge." "Dann bist Du falsch informiert", antwortete Karl etwas ungeduldig. "Sie hat heute und morgen einen Termin bei einem wichtigen potentiellen Neukunden. Zudem meinte sie, du seist wohl der am meisten Geeignete für diese Arbeit, da du am längsten bei uns in der Abteilung arbeitest - und da hat sie nicht unrecht. Jetzt haben wir aber genug Zeit verplempert. Mach dich an die Arbeit, sonst wirst du nie rechtzeitig fertig." Ich wusste, das eine Weiterführung der Diskussion sinnlos war und verliess mit einer dumpfen Wut im Bauch Karls Büro. Sabine hatte mir wieder mal zusätzliche Arbeit eingebrockt. Dabei hätten es mindestens noch sechs weitere - weitaus weniger ausgelastete - Sachbearbeiter aus unserer Abteilung erledigen können. Aber mit diesen war Sabine - zumindest halbwegs - befreundet. Kein Wunder hatte sie mich vorgeschlagen. Ich marschierte resigniert in unser Archiv und begann die Aktenordner aus den Regalen zu nehmen. Es waren mindestens zweihundert, jeder prall gefüllt mit Verträgen, Aktennotizen, Rechnungskopien, Gutachten... die Mittagspause konnte ich mir ebenfalls abschminken. Gerade als ich dabei war, die Unterlagen aus dem ersten Ordner auf dem kleinen Tisch im Archiv auszubreiten, hörte ich vor der Tür ein mir nur allzu bekanntes Lachen. Sabine. Ich liess alles stehen und liegen und eilte zur Tür des Archivs, mit der Absicht ...
«1234...12»