1. Mitternacht


    Datum: 31.01.2018, Kategorien: BDSM,

    plötzlich war da ein scharfer Schmerz an der empfindlichen Stelle zwischen meinem Hals und meiner Schulter, als sich Zähne in meine weiche Haut bohrten. Unerwartet, heiß, stechend. Erschrocken schrie ich auf. Das war der Moment, in dem ich aufgewacht bin. Noch immer läuft das kalte Wasser über meinen Hals. Mein Puls und meine Atmung haben sich beruhigt. Was für ein alberner Traum, sage ich mir. Er hatte überhaupt keine Bedeutung, nur ein Hirngespinst. Ich drehe das Wasser ab, richte mich auf. Nass und kalt laufen die Tropfen von meinen Haaren meinen bloßen Rücken herunter, lassen mich frösteln. Ich greife zum Handtuch. Die Tropfen bewegen sich unaufhörlich weiter nach unten, über meinen Arsch und an meinen Beinen entlang. Ich trockne mich ab, aber etwas stimmt nicht. Ich bin ZU nass. Was zwischen meinen Beinen ist, ist mehr als nur Wasser. Beschämt lasse ich meine Hand zwischen meine Beine gleiten. Tatsächlich, ich bin nass, erregt von meinem Traum. Das darf nicht sein, das ist nicht normal. Nichts an diesem Traum war erotisch, er war demütigend und schmerzhaft. So sehr, dass ich noch immer glaube, sein Zeichen an meinem Hals zu spüren. Ich verbiete mir jeden weiteren Gedanken an die Bilder, die mir mein Hirn im Schlaf vorgegaukelt hat. Es wird Zeit, ins Bett zurückzukehren. Im Vorbeigehen fällt mein Blick auf den großen Spiegel. Und ich erstarre. Aus den Augenwinkeln habe ich etwas gesehen, das nicht sein kann. Nein, nein, nein. Ich schließe die Augen, atme tief durch, ...
    und öffne sie wieder. Mein Spiegelbild blickt mich mit aufgerissenen Augen an. Verunsichert, verängstigt. Meine Wangen sind gerötet, meine Lippen voll und rot, wie nach einem intensiven Kuss. Langsam wandert mein Blick an mir herunter. Mein Körper ist noch feucht vom Schweiß, glänzt leicht. Ich drehe mich leicht, und da ist es, neben meinem Hals. Durch den Spiegel schreit es mich beinahe an: das Mal eines Bisses, hellrot, leicht erhaben. Das kann nicht sein, das ist einfach nicht wahr. Ich will aufwachen, das hier ist nicht möglich. Und doch ist es wahr. Ich streiche mit einem Finger vorsichtig über die erhabene Stelle, sie pocht unangenehm. Doch es ist mehr als nur das. Es ist ein völlig neues Gefühl, das sich zwischen meinen Beinen bemerkbar macht. Sofort spüre ich, wie ich noch feuchter werde. Nein, aufhören! Panisch reiße ich meinen Blick vom Spiegel los und renne zurück ins Bett. Zitternd ziehe ich die Decke über meinen Kopf und rolle mich so klein wie möglich zusammen. Wie eine Kugel liege ich im Bett, die Beine angezogen und von meinen Armen umklammert, den Kopf an meinen Knien. Schaudernd warte ich auf den Schlaf, während ich an meinem Hals fortwährend das stumpfe Pochen spüre. * Die Sonne ist schon lange untergegangen, als das Telefon klingelt und ich vor Schreck alles fallen lasse. Alles. Meine Hände versuchen erfolglos, das Glas aufzufangen, doch sie bekommen nur Luft zu greifen. Mit einem lauten Klirren zerspringt es auf dem harten Boden in unzählige Scherben. ...
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