1. DoE - Dressur ohne Erbarmen Teil 02


    Datum: 09.01.2018, Kategorien: BDSM,

    ersten Zusammentreffen klar, dass er keine Dauerbeziehungen suchte. Ohnehin bevorzugte er aus diesem Grunde die Verheirateten unter ihnen, die ihrerseits mit einem kleinen Abenteuer zufrieden und nicht auf der Suche nach einem Lebensgefährten waren. Seine Digitalkamera hatte ein zehnfaches optisches Zoom und einen ausklappbaren Monitor. Niemand hätte vermutet dass er, wenn er das Gerät auf dem Schoß hielt und scheinbar daran herum spielte, fleißig seine fotografische Sammlung von irgendwie bemerkenswerten weiblichen Physiognomien erweiterte. Das wichtigste Utensil auf seinen Spaziergängen war jedoch ein Mini-Laptop Wenn er diesen aus seiner Umhängetasche heraus kramte und drauf zu tippen begann, versank er in kurzer Zeit völlig in den Zeilen auf dem Monitor und nahm alles, was um ihn herum vorging, nur noch schemenhaft wahr, wie durch einen Nebel. So auch jetzt. Vom Flohmarkt war er in die historische Altstadt geeilt, deren unzeitgemäßes Aussehen ihm so sehr behagte. Ja: er liebte dieses kleine Städtchen, in dem er seit nun schon etlichen Jahren lebte. Die Sehenswürdigkeiten hatten es zwar, als Einzelobjekte, nicht zu Sternen in Baedeker gebracht. Jedoch strahlte die große Anzahl liebevoll gepflegter altertümlicher Sandstein- und Fachwerkgebäude als Ensemble ein nostalgisches Flair aus, das sogar in diesen Zeiten noch einige Feriengäste anzog. Der Ort bot keinen vergangenen Glanz, nicht einmal die Patina einer großen Geschichte, wie sie noch heute reiche Reisende und ...
    Residierende z. B. nach Baden-Baden lockt. Bad Wildtal hatte seine Wirtschaftswunder-Konjunktur gehabt, damals, als die Sozialkassen noch prall gefüllt gewesen waren. Doch seine Kurgäste, welche zum allergrößten Teil auf Versicherungskosten herkamen, hinterließen keine literarischen Erinnerungen, mit denen sich Selbstzahler hätten anlocken lassen können. Und mit dem Schwinden der Geldfülle und den diversen Einschränkungen -- euphemistisch allesamt als „Reformen" bezeichnet - schwand in Bad Wildtal auch der Besucherstrom. Die Gastronomen nährten sich redlich, aber mühsam, und zu einem guten Teil jetzt von Wochenendausflüglern, die hier ein kleines Stündchen am schmalen Fluss entlang durch den Kurpark flanierten und sich anschließend für den Rest des Nachmittags von einer solch ungewohnten Anstrengung bei Kaffee, Kuchen und Kurmusik erholten. Sein Lieblingsplatz für das Schreiben im Freien war eine Bank in den Resten der Wasserburg, in einer Mauernische und mit Blick auf das Flüsschen. Dort tippte er die Fortsetzung der Geschichte und den Beginn der Handlung in seinen Kleincomputer. Als es dunkel wurde, wechselte er auf eine Bank unter einer Laterne, und gegen Mitternacht hatte der das nächste Kapitel abgeschlossen: „Rotkäppchen und der böse Dolf". Auch der Name für die Zentralfigur der Geschichte war also gefunden. Irgendwann im Laufe des Abends war ihm doch noch die erlösende Idee gekommen, um der Hauptperson seiner Geschichte, die darin nicht nur andere auszog, sondern sich ...
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