1. DoE - Dressur ohne Erbarmen Teil 02


    Datum: 09.01.2018, Kategorien: BDSM,

    3. Interludium im Skriptorium Liebe LeserInnen, (ja, politisch korrekt wollen wir schon sein. Wenn auch das, was wir in unseren Erzählungen mit den Vertreterinnen des schwachen Geschlechts veranstalten, nicht hundertprozentig emanzipationskonform sein mag. Gleichwohl ist der Gerechtigkeitssinn des Autors nicht gänzlich erloschen: gelegentlich werden auch die Incubusse untergebuttert.) Die Rubrizierung des folgenden Intermezzo scherzoso zur Kategorie "BDSM" rechtfertigt sich allein durch ihre Eigenschaft als Bestandteil der Dressur-Geschichte. Meinen Freunden, die möglicher Weise von der Spielanweisung "vanilissimo" für dieses Zwischenstück enttäuscht sind, verspreche ich [und den Kritikern des 1. Teils drohe ich an :-)]: es kommen in den weiteren Folgen dieser unendlichen Geschichte auch wieder bessere (also härtere) Zeiten (Zeilen)! Hieronymus Handfest machte eine viertel Drehung in seinem Bürostuhl und schaute aus dem Fenster hinaus. Das Eingangskapitel, gestern aus einer Stimmung brutaler Entschlossenheit heraus begonnen, hatte er abgeschlossen. Man würde es später im Buch durchaus als Eingangskapitel stehen lassen können, aber als Anfang der imaginierten Handlung selbst taugte es natürlich nicht. Wie fortfahren? Sollte er besser die Ereignisse an der Perlenschnur der Chronologie aufreihen? Nein, das wäre allzu anspruchslos. Er entschloss sich, zunächst ein „Femdom-Kapitel" als Kontrapunkt zwischenzuschalten; danach würde man weitersehen. Zwar gefiel ihm der Ausdruck ...
    „Femdom" nicht sonderlich, doch ermöglichte ihm dessen Verwendung die kürzest mögliche Inhaltsangabe des 2. Kapitels. Die Geschichte von Laura -- diese Geschichte, denn er hatte bereits eine Reihe weiterer Episoden geschrieben, begonnen oder skizziert, darunter insbesondere das Schlüsselerlebnis seiner Begegnung mit ihr - hatte er heute morgen aus seinen Textvorräten geholt und lustvoll ausgefeilt. Nebenbei bemerkt verdankten ausgerechnet die Laura-Geschichten, deren Tendenz seiner eher dominanten Neigung eigentlich zuwider liefen, ihre Entstehung einer tatsächlichen Begegnung. Diese waren letztlich ebenso berührungs- und wortlos verlaufen waren wie diejenigen des um einiges berühmteren literaturgeschichtlichen Namensspenders. (Dieses Wort sprechen Sie aber bitte langsam aus: damit Sie mir nicht etwa aus Petrarca einen „Samenspender" machen! Obwohl ja auch diese Bezeichnung im vorliegenden Zusammenhang nicht gänzlich aus der Luft gegriffen wäre.) Man könnte also sagen, dass die Laura-Episoden zugleich aus einem literarischen wie einem realen Quellcode entwickelt wurden. Mit Literatur hatte er sich trotzdem nur wenig beschäftigt und sich mehr als Schreibender denn als Lesender versucht. Als er dann feststellen musste, dass die Menschheit seine poetischen Elaborationen verschmähte, verfertigte er tief schürfende Essays von denen er selbst glaubte, dass sie einige scharfsinnige Gedankengänge enthielten. Der Rest der Menschheit aber glaubte das offenbar nicht und ließe ihn links ...
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