1. DoE - Dressur ohne Erbarmen Teil 02


    Datum: 09.01.2018, Kategorien: BDSM,

    wahrscheinlich gar nicht verspürten; nennen wir das, wofür er seinen Wohnort mochte, mangels besserer Begriffe "Nonchalance". Außerdem war er viel zu beschäftigt, um an einen Umzug zu denken. Das Schreiben war ihm zwar geheime Lust, doch gleichzeitig auch eine harte Last- Für große Umzugspläne oder gar Umzugsarbeiten hatte er schlicht keine Zeit, wenn er die Fülle seiner Einfälle mit einem Mindestmaß an Sorgfalt zu belletristischen Texten formen wollte. Denn dieses Schreiben der extremsten Pornographie verlangte von ihm, scheinbar paradox, ein hohes Maß an Disziplin, sogar an Askese. Auch das hinderte ihn daran, seinen Reichtum wirklich zu genießen oder auch nur durch Ausgeben zu vermindern. Die Konstruktion von ebenso erregenden wie inhaltlich konsistenten Erzählungen war nur zu leisten im geistigen Spagat der Ent-Fesselung einer zügellosen Phantasie und ihrer gleichzeitigen intellektuellen Bändigung durch angestrengtestes Nachdenken, Vergleichen, Verknüpfen. Er mochte keine Geschichten, in denen der Autor oder die Autorin sich von den momentanen Eingebungen ihrer Fantasie dazu hinreißen ließen, auf S. 50 den Kopf des Opfers kahl zu rasieren und es auf S. 51 durch das Ausreißen der Haupthaare zu quälen. In mancher Hinsicht war er denn doch nüchtern und emotionslos. Ansonsten aber war er ein romantischer Träumer, ein radikaler Romantiker auf der Suche nach dem Absoluten. Wenn er einmal in Schwung gekommen war, verbiss er sich grimmig wie ein Kampfhund und bis zur völligen ...
    Erschöpfung in seine eigenen Fantasiegebilde. So war es vielleicht ein Segen für die Menschheit, dass er nicht Politiker geworden war, sondern nur Pornograph. Und zwischendurch, wenn er sich von seinen Schreib-Räuschen erholen wollte, erfreute er die Damenwelt sogar als geiler galanter Kurschatten. Momentan fühlte er sich abgeschlafft und ausgepumpt, und leer war er in der Tat. Eigentlich hatte er es sich zum Prinzip gemacht, allenfalls am Abend zu ejakulieren, nach getaner Schreibarbeit. Doch in der vergangenen Woche hatte er von früh bis spät vor dem PC gesessen hatte um verschiedene seiner Texte fortzuführen. Unterbrochen wurden diese 'Sitzungen' lediglich von Toilettengängen (manchmal wünschte er sich, er hätte unter dem Schreibtisch eine Sklavin hocken, wie sie in den einschlägigen Geschichten -- auch den seinen -- als mobile Klos herhalten müssen; an intensives Denken wäre dann aber wohl nicht mehr zu denken gewesen) sowie vom Essen, direkt vorm Bildschirm eingenommen: häufig nur trockenes Brot, Leitungswasser, manchmal Käse, Obst dazu, auch Eier. Zwei oder drei Flaschen Bier gönnte er sich aber doch am Tag; das war nahrhaft, gesund und regte, während es die Kehle hinunter floss, den Fluss seiner perversen Vorstellungen an. Nach der tagelangen Plackerei und dem stundenlangen Korrekturlesen heute morgen glaubte er, eine kleine Erholung nicht nur verdient, sondern auch dringend nötig zu haben, denn mittlerweile begann der Kleine Herr nach seinen dauernden Liegestützen in der ...
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