1. Biikebrennen Teil 02


    Datum: 02.01.2018, Kategorien: Fetisch,

    Geburtstag hast du heute nicht, das weiß ich genau." Theresa schmunzelte ihn an, ging in die Küche und kam mit einer geöffneten Flasche und zwei Gläsern zurück. Sie sah verführerisch gut aus in ihrer weißen Bluse, einem rot, schwarz kariertem Faltenrock mit einem kleinen gelben Streifenmuster, der nicht einmal die Hälfte ihrer Oberschenkel bedeckte. Die schwarzen Nylonstrümpfe endeten am Rocksaum und Sören wurde gewahr, daß diese durch weiße Strapse gehalten wurden. Ihre Füße steckten in cremefarbenen Pumps mit einem silberglänzenden Absatz. Ihre Haare trug sie streng nach hinten gekämmt, endend in einem geflochtenem Zopf. Ein Paar goldene Clipringe baumelten an ihren Ohren. „Nimm doch Platz", sagte sie und stellte die Gläser und den Champagner auf den Tisch im Wohnzimmer, „du hast dein Abitur bestanden, wie ich gehört habe. Das ist doch ein Grund um anzustoßen, oder?" „Ja, doch, eigentlich schon." „Wie geht es der Freundin?", fragte Theresa und schenkte die Gläser voll. „Keine Ahnung. Bin wieder solo. Seit drei Monaten ungefähr." „Und da besuchst du deine Tante. Prösterchen!", sagte sie und erhob ihr Glas. „Prost!" „Dann ist ja wohl im Augenblick Ebbe mit dem Stoßen von Damen? Bist du deswegen hier? Braucht deine Männlichkeit Erleichterung?" „Nee, bin wegen einer anderen Sache hier, ich wollte dich um etwas bitten. Weißt du", begann Sören, „ich werde bald in Oldenburg mein Studium beginnen und meine Eltern wollten eigentlich, daß ich beim örtlichen Finanzamt anfange. Sichere ...
    Stelle und so. Und ich denke, die wollen mein Studium nicht finanzieren, weil das Geld, du weißt es ja, bei uns zu Hause ziemlich knapp ist. Ich werde wohl „Bafög" bekommen, aber wieviel? Keinen Schimmer. Vor zwei Wochen habe ich mir eine Studentenbude angesehen: Schlafzimmer, Bad, Wohnzimmer mit Küchenzeile. 245 DM im Monat, aber eine Kaution von 1000 DM. Ich wollte dich also fragen..." Theresa schaute auf ihre Armbanduhr. „Entschuldige, wenn ich dich unterbreche, aber ich muß ein ganz dringendes Telefongespräch führen. Dauert eine Weile und ich möchte ungestört telefonieren. Du wartest am besten oben in der Bibliothek, Treppe nach oben und die zweite Tür auf der linken Seite. Nimm den Champagner mit nach oben." Sören Nahm sein Glas und die Flasche und begab sich in das obere Stockwerk. Zwei alte lederne Ohrensessel, ein Lesetisch mit einer Bankerleuchte aus smaragdgrünem Glas beherrschten die Mitte des Raumes, das Fenster schmückte ein Sommerstrauß aus gelben und orangefarbenen Rosen, blauem Rittersporn und grünen Gräsern. Die anderen Wände waren mit Regalen und Büchern bis an die Decke verdeckt. Auf dem Lesetisch lag ein in braunem Leder gebundenes Buch: „Das Wörterbuch", las Sören den schwarz eingedrückten Titel, stellte sein Glas und die Flasche ab, setzte sich in den Sessel, der mit dem Rücken zur Tür stand, schlug das antik wirkende Buch auf. Geschrieben von Marianne Elvira Anderson anno 1929, bebildert von Marthe Schlüter. Unter dem in altdeutscher Schrift gedrucktem ...
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