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Unermessliche Liebe 2
Datum: 21.12.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
alte Frau aus dem Dorf, die sich mit den Eigentümlichkeiten der Frauen und Männer, den Kräften der Natur und den Sternen auskannte. Eine standesamtliche Trauung gab es erst sehr viel später. Nach dem feierlichen Schwur, den beide sich geben mussten, durfte die Frau auf einem weißen Leinentuch erstmals die ‚Saat des Mannes’ empfangen, sich ihm mit ‚besonders großer Willigkeit und Ergebenheit hingeben’. Einer der Gründe für den ungewöhnlichen Ort könnte vielleicht gewesen sein, dass die meist schon etwas älteren Moorhofbauern immer junge Mädchen wählten. „Dort konnten sie bei den ersten ‚Besteigungen’ hemmungslos ihre grausamen Schmerzen herausschreien, weil das mit einem breiten Gürtel um die Insel umstehende dichte Buschwerk jeden Laut schluckte. So ein schönes Ficken unter freiem Himmel musste das ja geradezu herausgefordert haben, vor allem, wenn die Braut vermutlich dem Kindesalter gerade mal entwachsen war. Nicht wenige weitere Frauen waren sogar erst in der Ehe geschlechtsreif geworden. Manche gingen sogar noch einen Schritt weiter. Die heirateten eine standesgemäße Frau. Für die Liebe griffen sie sich sehr junge Mädchen vom Gesinde oder ‚kauften’ sie sich bei kinderreichen, armen Leuten der Umgebung als Mägde. Damit waren sie sein Eigentum. Die Männer solcher ‚Ehefrauen’ waren meist schon über 45“, lachte Gesche dazu. Wenn sich Männer eine sehr junge Frau nahmen, war es meist bereits die zweite oder dritte, manchmal auch die vierte Ehe. Die Sterblichkeitsrate der ... Frauen war sehr hoch, weil viele im Kindbett verbluteten oder an Infektionen starben. Das war nicht weiter problematisch. Holte er sich halt ganz nach Gusto gleich die Nächste. Eine Frau war sehr viel weniger wert als ein Pferd. Ein Kind war annähernd überhaupt nichts wert. Es gab sie ja in Hülle und Fülle bei den armen Schluckern. Mit den besonders jungen Frauen, die ja sicher gar nicht erst gefragt wurden, wollten sich die Männer das an Lendensäften und -kräften zurückholen, was ihnen der Zahn der Zeit genommen hatte. Derartiges findet sich ja sogar heute noch in Afghanistan, wenn man den Medienberichten trauen kann. Dass dabei ganz sicher schon beim ersten Eindringen, das sie natürlich rücksichtslos vollzogen, die Mädchen meist schwer verletzt haben, ist zu vermuten. Ganz sicher gab es bei der Einführung dafür einen anderen Grund, als das Schreien der Jungfrauen, wie Gesche scherzhaft gemeint hatte. Bei den ganz großen, den sogenannten freien Bauern, wie bei den beiden Moorhöfen, herrschten sowieso ganz andere ‚Gesetze’. Nach den Aufzeichnungen in unserer Chronik waren wir immer schon, also bereits ab den ersten Aufzeichnungen eines Wulf Meyer vom Jahr 1326 Grundherren, ein herzoglich per Urkunde zugestandener Sonderstatus, auf den Moorhöfen, von denen jeder mit dem Öd-, Brach-, Busch-, Wald- und Moorland mit den Wasserflächen eine Fläche von weit über 1.000 ha hatte. Die Knechte und Mägde waren auf den Höfen Jahrhunderte rechtlose Sklaven, Leibeigenen vergleichbar. Sie waren ...