1. Unermessliche Liebe 1


    Datum: 15.12.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    jedem Haus gab es ein Opfer zu beklagen. Bei nicht wenigen Familien waren es sogar zwei Söhne. Eine Familie hatte sogar drei Söhne verloren. Überall fehlten die Millionen gefallener, vermisster und nach Sibirien, Kanada und in viele andere Länder als Gefangene verschleppten Männer und Frauen. Dafür kamen regelrechte Flüchtlingsströme aus dem Osten und überschwemmten die Dörfer, mussten irgendwie untergebracht werden. Ludwig war von den Engländern kurz nach seiner Heimkehr einfach wieder als Bürgermeister eingesetzt worden. Die hatten nur gefragt, wer kein Parteimitglied und vor 1933 in Amt und Würden war. Er saß den halben Tag in der Gemeindekanzlei und musste sich um die Unterbringung der Flüchtlinge, Lebensmittelmarken und vieles mehr kümmern. 2. Es geht um die Zukunft der Familie und des Hofes Gesche war eine wunderbare Frau. Schon von klein auf war sie mir ein Begriff, weil mein Schulweg und der sonntägliche Kirchgang unmittelbar bei ihr vorbeiführte. Immer grüßte ich sie schon von Weitem und sie lachte und winkte mir zu. Sie arbeitete wie ein Pferd. Immer wirkte sie freundlich, hatte ein warmherziges Lächeln im Gesicht und ein gutes Wort auf den Lippen. Mit Onkel Ludwig ging sie besonders zärtlich um. Die beiden liebten sich sehr, soweit ich das als Außenstehender mitbekam. Wie sehr sie einander liebten und vertrauten, sollte ich noch in sehr wunderbarer Weise erfahren. Als ich einmal mit meinem Onkel vier Jahre später (1949) in der Stube alleine beisammen saß, begann er ...
    urplötzlich aus einer heiteren Unterhaltung heraus sehr ernst zu werden und sah mich an „Weil wir gerade alleine sind, mein Junge, muss ich mit dir etwas bereden, was mir schon lange auf der Seele brennt. Es ist etwas sehr wichtiges. Es geht um die Zukunft der Moorhöfe, deine Zukunft und vor allem auch die Zukunft meiner geliebten Gesche.“ Nach einer Pause, in der er mich nur unentwegt liebevoll ansah, und seine Hand auf meinen Arm gelegt hatte, fuhr er fort. „Gesche und ich möchten, dass du den Hof bekommst. Uns so habe ich es auch beim Notar bestimmt. Sie bekommt das neue Haus, das gerade nebenan im Garten gebaut wird. Und du bekommst den Hof mit allem, was dazu gehört, musst ihr allerdings ein standesgemäßes Auskommen bis zum Tode sichern, soweit sie das nicht schon mit dem schafft, was ich ihr an Barvermögen und Mieteinnahmen aus den Gesindehäusern zugeschrieben habe ...!“ Er fuhr fort „Ich weiß, dass meine Zeit hier wohl sehr begrenzt ist. Der Arzt meint, ein Jahr würde mir, wenn ich Glück habe, vielleicht noch gut verbleiben. Es kann auch weniger sein ...!“ Nach einer kleinen Pause atmete er tief durch und sprach weiter „Ich muss dir auch noch etwas gestehen und dich um etwas ganz Besonderes bitten, mein Junge ... mir fehlen aber ausnahmsweise einmal die Worte ...!“ Nach einer langen Pause atmete er tief durch und sagte leise „Kurzum, mein Junge, Heiko, ich … ich bin dein Vater … dein Vater, mein Junge, und nicht dein Onkel. Deine Mutter hat es mir ein paar Tage, bevor ...
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