1. Am Anfang war das Licht und die Hoffnung


    Datum: 13.12.2017, Kategorien: Verführung,

    mit dem Hinweis wieder solo zu sein. Ich war am Boden. Doch von dem Kakao durch den man mich zog, wollte ich nicht selber trinken. Der letzte Rest stolz in mir brüllte Gerd aus dem Zimmer. Das war die Letzte Kraft, die mich vor einem Heulkrampf zurück hielt. Sie war verbraucht. Wieder flossen Tränen. Doch Tränen vernebeln nicht nur die Sicht. Sie bestehen zum größten Teil aus Wasser. Und Wasser hat auch eine heilende Wirkung. Die Fortschritte, der Heilung meines Körpers waren enorm. Da der Sprung in die Tiefe als Selbstmordversuch gewertet wurde, hatte ich zwischendurch Besuch von einem Psychiater. Gerds Besuch öffnete mir die Augen. Ich nahm die Hilfe meines Psychiaters an. Mühsam war der Weg. Die Ereignisse meines letzten Disco Aufenthalts konnte ich nicht wiedergeben. Mein Gehirn streikte. Doch brauchte ich gar nicht darüber erzählen. Der Psychiater redete mir eine Diagnose ein, die ich längst wusste. Ich war als Kind wohl mit zu wenig Liebe erzogen worden. Negative Erfahrungen verhinderten das Aufbauen eines ausgeprägten Urvertrauens. Daher habe ich es als Teenager nicht geschafft, mich dem anderen Geschlecht zu öffnen. Aus übertriebenem Eifer auch endlich glücklich sein zu wollen, zwang mein Verstand meinen Körper eine sexuelle Beziehung mit einem Mann einzugehen. Wieder gab es eine verheerende negative Erfahrung. Unfähig eine Bindung einzugehen, und nur um den Werten der Gesellschaft gerecht zu werden, hatte ich dann meine Angel nach Gerd ausgeworfen. Er entsprach ...
    nämlich genau dem gesellschaftlich anerkannten Idealbild eines begehrenswerten Mannes. Und ich zog ihn an Land. Nach meinem Psycholegen habe ich Gerd nie geliebt. Ich war verliebt in den Besitz und Benutzung meiner Jagttrophehe. Meinen Schatz wollte ich daher auch nie wieder her geben. Mit niemandem teilen. Zu allem Überfluss hatte Gerd in mir das Feuer der Leidenschaft entfacht. Sein Verlust, war das schlimmste, was mir je wiederfahren ist. Es war die logische Konsequenz all meiner Erfahrungen. Ich hatte immer verloren. So auch jetzt. Den Verlust versuchte ich dann mit anderen Männern zu kompensieren. Das Ergebnis war verheerend. Ich hatte mich damit abgefunden, wie der ewige Looser zu verlieren, solange das von Gerd angefachte Feuer der Leidenschaft frische Nahrung zugeführt wurde. Letztendlich war ich Sexsüchtig. Also ging ich in ein Sanatorium. Die Therapie hatte mannigfaltige Gesichter, die aufzuzählen ein ganzes Buch füllen könnte. Aber ein anderes Buch. Nach einem halben Jahr wurde ich entlassen. Ich zog in eine Wohngemeinschaft für ehemals Suchtkranke in eine fremde Stadt. Dort wurden wir weiter betreut. Man half uns den Alltag zu meistern. Doch hauptsächlich war man nicht alleine. Davor hatte ich am meisten Angst. Werde ich schwach, wenn ich wieder alleine bin. Gebe ich meiner Sucht nach. Suche ich Anerkennung, Zuneigung und Zärtlichkeit und prostituiere mich wieder dafür? Nur langsam stellte ich mich der Aufgabe wieder auf eigenen Fußen zu leben. Ein Jahr nach meiner ...