1. Der Helfer Ch. 02


    Datum: 23.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ich auch so kommen können. Ich nehme kurz meine Hand aus seiner, um meinen Mittelfinger wieder in Aktion treten zu lassen. Die Schnecke vor mir nervt mich bestimmt schon seit acht Metern. Ich liebe meinen Stinkefinger! „Der Ring war eine Gedankenstütze für dich. Du wolltest dich um einen Verlobungsring kümmern.“ „Achja... Da wollte ich sowieso noch einmal mit dir sprechen.“ „Also doch keine Verlobung mehr?“, frage ich munter. „Ich denke, dass ist ein wenig zu früh.“, sagt er leise. „Schätzchen, ich habe dich nicht gefragt, ob du meine Frau wirst.“, rufe ich ihm in Erinnerung. „Ja, aber ich habe dich gleich nach dem Sex auf dem Küchentisch gefragt. Da war ich nicht zurechnungsfähig.“ „Ich weiß. Und beim letzten Mal, als du mich gefragt hast?“ „Das war nach dem Sieg von meiner Fußballmannschaft. Das zählt auch nicht. Ich war viel zu glücklich.“ „Und beim vorletzten Mal?“ Er seufzt. „Ich frage ziemlich häufig, oder?“ „Nein, häufig würde ich nicht sagen. Deine Widerrufungen kommen häufig, deine Anträge kommen nur... oft.“ Ich nehme wieder seine Hand. „Wir werden so oder so heiraten. Du hast noch Zeit, dich an den Gedanken zu gewöhnen.“ Er spielt mit meinen Fingerspitzen. „Warum bist du eigentlich so verdammt überzeugt davon?“ Weil er mein absoluter Traummann ist und sich auf mich eingelassen hat. Ich bin nicht unbedingt konsequent in meinem Leben: Ich lerne nie, wenn ich es mir vorgenommen habe; ich mache maximal einmal Sport im Januar, bevor ich mir sage, dass Vorsätze für neue ...
    Jahr doch Quatsch sind; ich halte eine Diät genau fünf Stunden aus -- vom Frühstück bis zum Mittagessen --; meine Pflanzen vergesse ich nach drei Tagen zu gießen und meine Abgabetermine halte ich nur auf den letzten Drücker ein, aber wenn ich meine große Liebe gefunden habe, lasse ich mich nicht von ein paar... Bedenken unterkriegen. „Weil ich die beste Frau bin, die du je haben wirst.“, sage ich stattdessen. Ich nehme meine Hand wieder aus seiner und hupe lautstark. „Penner! Kauf dir eine Brille, bevor du dich auf die Straße traust!“ „Müssen wir hier nicht ab?“ „Oh, richtig.“ Ich reiße das Steuer herum und fahre nur knapp an dem Grünstreifen vorbei. Der rote, kleine Flitzer bricht kurz nach hinten aus, bevor er wieder die Spur findet und weiterrast. „Da haben wir aber Glück gehabt.“ „Ja.“, sagt er inbrünstig. Seine Hände klammern sich an dem Griff über dem Beifahrerfenster fest. Seine Füße pressen sich gegen die Armatur. Ich schüttele den Kopf. „Ich hätte die Ausfahrt fast verpasst. Der Umweg wäre sooo lang gewesen.“ „Ja, und der Tod wäre so weit weg.“ „Wieso Tod?“ „Ach nichts.“, seufzt er und entspannt sich wieder. Kurze Zeit später fahren wir endlich an einem kleinen, gelben Ortsschild vorbei. „Und hier bin ich aufgewachsen.“ „Du bist ja ein richtiges Landkind.“, stellt er fest, während er sich umsieht. Sein Finger deutet auf eine Herde Kühe. „Hier gibt es sogar Kühe.“ Manchmal ist er wirklich ein Genie. „Und Schafe“, fährt er fort. „Und sieh mal da! Da werden Karussells ...
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