1. Im wilden Osten


    Datum: 22.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    sind hier im Haus ja allein, und von unseretwegen kannst du spielen, wann immer du willst." "Auch nachts?" "Auch nachts. Wir haben einen gesunden Schlaf oder sind auch sonst gesund." "Jakob!", machte Yveline in ihrem framzösischen Akzent in etwas verärgertem Ton. "Und à propos Möbeltransport, da muß ich euch was erzählen. Wir kommen ja auch aus der Gegend von Hamburg und haben einige unserer Möbel hergebracht. Ich suche eine Speditionsfirma. Tapfer \& Schraube: nichts, das alte Hamburger Unternehmen Klingelbeutel: nichts, das alte Hamburger Unternehmen Krowuschke: weiß sozusagen nicht einmal, wo Rumänien liegt. Da fällt mein Blick im Branchenbuch auf eine türkisch klingende Firma. Und richtig: Die fahren mehrmals in der Woche von Hamburg in die Türkei und wieder zurück, und immer durch Rumänien. Am nächsten Tag kommt der Chef zu mir, und wir besprechen alles. Der war ein Phänomen: Der kannte nicht nur Sibiu, sondern wußte sogar, wo die Einbahnstraßen sind und wo er mit schweren LKW nicht fahren darf. Und so eine Straße ist ja hier. Ich zur Stadtverwaltung, mit unserer Rodica -- übrigens eine fesche Biene -- zum Übersetzen, und bitte um eine Sondergenehmigung für sieben Komma fünf Tonnen statt zwei komma fünf. Die gucken mich an, als ob ich vom Mond gefallen wäre, Sondergenehmigungen kennen die hier nicht, wenn es sein muß, fährt man hier auch mit Panzern durch, und so sieht unsere Straße hier ja auch aus. Na, jedenfalls hat alles geklappt, nichts hat gefehlt -- ich kann ...
    euch die Nummer von dieser Firma geben." Wir lebten in unserem Hof in guter Nachbarschaft, erkundeten allmählich die Stadt und ihre Umgebung, gewöhnten uns an das Leben in Rumänien, Waldemar verstand schon das meiste im Fernsehen und bei der Zeitungslektüre, über Satellit konnten wir auch die wichtigsten deutschen Fernsehprogramme empfangen, der Knatsch mit den Behörden wurde uns -- auch mir -- vom Büro von Waldemars Firma abgenommen. Ein großer Tag war die Ankunft unserer Möbel. Hans hatte mit der türkischen Firma das Nötige geregelt und auch das Einpacken überwacht, und eines Tages wurden wir telephonisch benachrichtigt, um fünf Uhr nachmittags würde das Auto mit unseren Möbeln kommen. Waldemar machte sich früher vom Büro frei -- und kam mit dem Möbelwagen zusammen an. Er erzählte, er habe kurz vor unserem Haus einen Hamburger leicht vergammelten LKW gesehen, den richtigen Riecher gehabt und den darin sitzenden Fahrer angesprochen. Es stellte sich heraus, daß es unser Möbelwagen war, aber der Fahrer sagte in sehr gebrochenem Deutsch, es sei an der Grenze ungewöhnlich schnell gegangen, und wenn er um fünf Uhr angesagt sei, könne er doch nicht schon um vier kommen, dann hielten die Leute doch Mittagsschlaf. Wir luden mit vereinten Kräften die Möbel ab und trugen das Cembalo, für das mir Hans bei dieser Gelegenheit eine passende Transportkiste geschenkt hatte, ins obere Stockwerk in unsere Wohnung. Dann fragten die Türken, ob wir wüßten, wo hier in der Gegend der türkische ...
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