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Im wilden Osten
Datum: 22.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
mich zu seinem Auto und fuhr mich zu seinem Hotel. Er fuhr in die Richtung, in der ich wohnte, dann würde ich es später näher nach Hause haben, bog in eine kleine Straße ein. Sie war flankiert von protzigen Palästen Neureicher, so weit war die Straße noch asphaltiert, dann folgten kleinere Häuser, und die Straße hatte viele Schlaglöcher. Vor dem letzten Haus hielt Matthias an. Die Straße setzte sich als Schlammpiste noch bis zu weiteren klotzigen halbfertigen Neubauten fort. An dem Haus, das Matthias offensichtlich angesteuert hatte -- eigentlich ein kleines Einfamilienhaus im Stil der fünfziger oder sechziger Jahre -- stand in Riesenbuchstaben das Wort "HOTEL"; die Buchstaben waren auch jetzt am hellichten Tag von hinten mit Neonröhren beleuchtet, die des H war aber kaputt, und so würde man nachts nur "OTEL" lesen können. Matthias führte mich, formvollendet vorausgehend, durch die offene Eingangstür in eine Art Rezeption. Hier saßen auf einer Bank zwei sehr kurzberockte junge Damen und sahen gelangweilt auf den Fernseher, in dem gerade die Lokalnachrichten liefen. Also ein Puff, dachte ich und fühlte mich gleich zu Hause, man soll es glauben oder nicht: Ich hatte nostalgische Gedanken an vergangene Zeiten. Oder war es ein Stundenhotel? Daß es so was noch gibt! Daß ich so was noch einmal erleben durfte! Das allein war die Sache wert! Der hiesige Bobby am Tresen gab dem ihm offenbar bekannten Matthias einen Schlüssel, Matthias führte mich die Treppe, auf der ein ... zerschlissener Läufer lag, hoch ins obere Stockwerk und schloß das Zimmer Nummer drei auf. Welch verblichene Pracht! Ein breites Ehebett, ein wackeliger Schrank und zwei wackelige Stühle und ein schwerer Eichentisch, der nicht zu den andern Möbeln paßte, waren die einzige Ausstattung. Im Schrank natürlich keine Bügel. Das Laken auf dem Bett löcherig, aber blütenweiß sauber, wie auch die reichlichen Handtücher neben dem Waschbecken. Aber nur ein Wasserhahn. Wahrscheinlich kalt, dachte ich, aber ich hatte ja schon einmal in einer spartanischen Schweizer Bergpension übernachtet, wo es auch nur kaltes Wasser gab, und ich bin trotzdem groß und stark geworden. In dieser Bruchbude sollte also mein Abenteuer stattfinden; hoffentlich würde das Bett die zu erwartende Beanspruchung überstehen. Da uns die Stühle zu unbequem schienen und wir sie auch als Kleiderablage brauchen würden, setzten wir uns auf die Bettkante. Dies scheint die in Rumänien übliche Position zu Beginn solcher Abenteuer zu sein, dachte ich. Aber nun sollte ich mich auf mein eigenes Abenteuer konzentrieren, ich wollte ja was Schönes erleben. Wir setzten uns dichter nebeneinander und begannen uns zu küssen, erst zart gehaucht, dann auf Wange und Stirn, schließlich vollführten wir einen wilden Zungenkuß. Ganz konzentrieren konnte ich mich immer noch nicht, und in einer Atempause fragte ich Matthias: "Wie lange haben wir hier eigentlich Zeit?" "Zwei Stunden, aber die nehmen das hier nicht so genau." "Du bist ja hier anscheinend auch ...