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Ein Schelm, der Böses dabei denkt
Datum: 21.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,
hab ich dir doch schon zigmal gesagt -- und als ich das gekauft hab, da war ich kein kleines Mädchen mehr, da war ich fünfundzwanzig und längst verheiratet, und jetzt bin ich auch erst zehn Jahre älter." "Elf", korrigierte meine Mutter. Da hatte sie recht. Aber vielleicht hatte ich das Kleid doch erst mit sechsundzwanzig gekauft -- so genau wußte ich das auch nicht mehr. "Und wo willst du nachhher hingehn?", fragte meine Mutter weiter. "Zum Tanzen ins Winterhuder Fährhaus -- mit Trudi", log ich halb. Gudrun durfte in Gegenwart meiner Mutter nicht mehr erwähnt werden. "Warst du mit der auch zu Silvester?" "Ja, Mama." Wir redeten diesmal nicht viel miteinander, und irgendwann sagte Mama pikiert: "Du denkst ja nur an deinen Tanz -- wann fängt der denn an?" "Um fünf, glaub ich." "Dann mußt du ja schon los -- sei bloß vorsichtig, mit wem du da wieder anbandelst." "Bin ich doch immer -- sonst wärst du doch schon längst Großmutter -- auch von mir." "Ach, Kind, mußt du immer so mit Männern --" "Wär es dir lieber, ich würde mit Frauen --? "Um Gottes Willen!" "Aber Mama, du bist wirklich aus dem letzten Jahrhundert. Lass dir doch mal von deiner Freundin, Frau Dr. Brandenburg, erklären, daß es nicht gar so schlimm ist, Männer mit Männern und Frauen mit Frauen. So, ich muß jetzt aber los!" Ich mußte zwar nicht gerade, aber ich wollte, und so fuhr ich schnell zu Gudrun. Sie war schon reisefertig, und ich war überwältigt von ihrem Kleid: aus grünem glänzenden Stoff, oben zwar höher ...