1. Ein Schelm, der Böses dabei denkt


    Datum: 21.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    besoffener Seemann und ein noch besoffenerer Beamter, der seinen nicht hochkriegte und mich daraufhin als ,dreckige Nutte` beschimpfte. Ich hab Madame Krause noch am selben Abend gekündigt und dann doch im Hafen Kisten und Säcke geschleppt." Als Tante Klara eine Pause machte, fragte ich dazwischen: "Aber du bist dann ja doch nicht Ärztin geworden." "Ja, min Deern, so war das damals mit uns Frauen: Ich hab Onkel Fritz kennengelernt und bald geheiratet, und dann war ich Hausfrau. Nur im Krieg, da durfte ich unserem damaligen Arzt helfen, obwohl ich keine Approbation hatte. Ich hab ja immerhin alle Semester studiert." "Und was hat das nun mit Gudrun zu tun?" "Ich hab ihr das nur erzählt -- und ich hatte das bis dahin noch niemand erzählt, auch meiner besten Freundin nicht --, um zu zeigen, wie schrecklich das sein kann in dem Job, aber sie hat das wohl so aufgefaßt: ,Wenn das sogar die Tante Klara kann, um ihr Studium zu finanzieren, dann kann ich das auch.` Und außerdem wollte sie partout nichts von meiner Pension annehmen. ,Ich kann die doch nichts von deiner kleinen Rente abzwacken, Tante Klara!` Dabei hat sie wieder mal Rente und Pension verwechselt, und außerdem ist meine Pension geradezu bombig -- Onkel Fritz hat ja gut verdient." Ich umarmte meine Tante innig, dankte ihr für ihre Offenheit, und wir beschlossen, weiterhin darüber nachzudenken, wie wir Gudrun helfen könnten -- so helfen, daß sie die Hilfe auch annähme -- "oder wir finden ihr einen lieben Freund". Es kamen ...
    der Jahreswechsel mit seinen Feiertagen und Familientreffen. Die geschiedene und unsittlich tätige Gudrun wurde von niemandem eingeladen außer von mir -- mit Grüßen von Tante Klara, die seit Jahren Weihnachten und Silvester auf eigenen Wunsch allein zu Hause blieb und dann am Neujahrstag gut gelaunt und mit großem Appetit zum traditionellen Familienessen kam. Ich lud also Gudrum zum Heiligen Abend schon zum Mittagessen zu mir ein, wir tauschten unsere Geschenke aus, am frühen Nachmittag fuhr ich zu meiner Mutter, wo wir mit ihr und meinen Brüdern feierten. Währenddessen blieb Gudrun bei mir, las und sah fern, ich verabschiedete mich zeitig von meiner Mutter, und ich verbrachte noch einen schönen Abend mit Gudrun, ohne weiter auf sie einzureden. Gudrun blieb bis zum zweiten Weihnachtstag bei mir, wir machten Spaziergänge, bekamen noch Karten fürs Schauspielhaus, wo wir eine gelungene Aufführung von Ödön von Horvaths "Zur schönen Aussicht" genossen. An den Werkeltagen zwischen den Festen arbeitete Gudrun wieder, auch mit Mae, und am Silvestertag hielt ich es wie am Heiligen Abend, das heißt, ich verabschiedete mich gegen 21 Uhr von meiner Mutter und meinen Brüdern und feierte den eigentlichen Jahreswechsel mit Gudrun. Dazu schenkte ich ihr ein ausführliches Telephongespräch mit Fredi in Amerika -- dabei vergaßen wir blöden Gänse den Zeitunterschied und erwischten Fredi und Heidemarie beim Zubereiten des Silvester-Festessens. Nachdem wir um Mitternacht die Silvesterknallerei von ...
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