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Ein ungesühntes Verbrechen
Datum: 07.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
können...wieso nur...wieso?". Dann hob sich sein Blick und in seinen Augen lag die Frage, die Cecilia vor allem anderen gefürchtet hatte. „Wo ist sie? Was ist mit ihr...". Und als er fragte, sah Cecilia, dass er die Antwort in seinem Innern bereits wusste. „Sie ist vor drei Wochen gestorben". Cecilia ließ unwillkürlich seine Hand los und wandte sich beschämt ab. Sie hatte das Gefühl, dass sie kein Recht hatte, diesen intimen Moment zu stören. Er gehörte nur ihm allein. Seine Tochter eilte an seine Seite und nahm die zitternde Hand ihres alten Vaters. Cecilia hörte, wie sie beruhigend auf ihn einredete und immer wieder zornige Blicke in Richtung Cecilia warf. Nach einer Weile drehte sich der alte Mann schließlich um und sah Cecilia traurig an. Seine Augen waren erfüllt von einem namenlosen Schmerz und als er sprach, war seine Stimme kaum zu hören. „Hat...hat sie mir...etwas...etwas vermacht?". Cecilia nickte beinahe unmerklich, nahm den Brief aus ihrer Handtasche, den sie darin so lange sorgfältig aufbewahrt hatte und legte ihn wortlos in seine Hände. Er blickte sie kurz an und öffnete ihn dann vorsichtig. „Es war ihr letzter Wunsch", sagte Cecilia leise und wandte sich ab. Drei Tage vor ihrem Tod hatte ihre Mutter ihr diesen Brief und eine Adresse gegeben. Es waren ihre letzten Worte zu Cecilia gewesen."Bring ihm den Brief, bitte mein Schatz, bring ihm den Brief". Cecilia setzte sich leise auf einen Stuhl an der Fensterbank und sah hinaus auf den schönen Garten. Die ... Tochter des alten Mannes trat neben sie und sah sie fragend an. Cecilia schüttelte ihren Kopf. Sie hatte den Brief nicht gelesen. Er war nur für Einen bestimmt und der alte Mann öffnete zitternd das Papier und begann zu lesen.Würde er es endlich erfahren, das Geheimnis, das ihn über 60 Jahre gequält hatte. Würde er es endlich verstehen können? ++++++++++Mein geliebter Jens. 60 Jahre haben wir uns nicht gesehen und es ist kein Tag vergangen, an dem ich dich nicht vermisst habe. 60 Jahre habe ich mit mir gekämpft, ob ich es riskieren sollte. Ich habe es nicht getan. Das einzige was ich tun kann, ist dir diesen Brief zu schreiben, meine Erinnerung an die Ereignisse dieses furchtbaren Sommers niederzuschreiben .Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst, wenn du erfahren hast, was damals wirklich passiert ist. Ich kann nicht erklären, was passiert ist. Ich kann auch keine Entschuldigung dafür finden. Es ist einfach passiert und ich bin es leid, mich wieder und wieder deswegen vor mir selbst zu rechtfertigen. +++++++++++ Mein Name ist Katharina, aber alle nennen mich Kate. Ich sitze in einem kalten Verhörraum der italienischen Polizei und friere. Neben mir stehen drei riesige Männer und starren mich an, als ob ich eine Verbrecherin wäre. Plötzlich beginnt einer auf mich einzureden und gestikuliert wild. Ich schüttele nur den Kopf. Ich werde kein Wort sagen. Aber bald wird der Anwalt hier sein und dann werde ich mich entschieden haben müssen. Die Wahrheit oder die Lüge? Leben oder Tod... ...