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Zeitenwende 02
Datum: 19.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Mitten im Frühjahr, die Luft war frisch und klar als wir den Berg zu einer alten Burg erklommen. In der Ruine erzählte Jan, Marie von Rittern und Königtöchtern. Gebannt, seine Lippen nicht aus den Augen verlierend, lauschte sie seinen Worten. Ich saß derweilen auf einem Steinsims und reckte mein Gesicht gen Sonne. Ein fast perfekter Familienausflug. Die Heimfahrt war dann nicht mehr ganz so perfekt. Wie ein Häufchen Elend, zusammen gekauert auf der Rücksitzbank, saß Marie im Auto. Niemand sprach ein Wort. Es herrschte Grabesstille im Wagen. Vor unserem Haus angekommen, verließ Marie Jan ohne einen Gruß, um sogleich in ihrem Zimmer zu verschwinden. Ungewöhnlich war ihr Verhalten nicht und so griff ich auch nicht ein. Ich wusste, etwas Zeit, und sie würde sich wieder fangen. Später ging ich dann zu ihr. Im Schneidersitz saß sie auf ihrem Bett und spielte mit ihren Fingern. Reden wollte sie nicht und so blieb ich einfach eine Weile neben ihr sitzen und streichelte ihr Haar. Eng umschlungen genossen wir die Nähe des Anderen. Mutter und Tochter in Zuneigung vereint. Als ich aufstehen wollte, klammerte sie sich um meinen Hals. Tränen liefen ihr übers Gesicht. „Mama, bei Jan sind wir glücklich." Tränen liefen über mein Gesicht. Eng aneinander gepresst, unseren Gefühlen freien Lauf lassend, merkten wir nicht dass jemand in der Tür stand. In dieser Nacht redete ich mit Marko Stunden lang. Seit sehr langer Zeit das erste Mal. Es ist komisch wenn man eine Tür zum letzten Mal ...