1. Vater in Nöten 5


    Datum: 18.10.2017, Kategorien: Tabu,

    einer Kaffeekanne auch ein Marmorkuchen, zwei Teller und Kuchengabeln lagen und stellte es auf den Couchtisch. Kaum hatte sie sich hingesetzt, goss sie ihnen auch schon Kaffee ein und schnitt zwei große Stücke vom Kuchen ab, von denen sie ihm eines reichte. Sogleich begann sie dann auch los zu plappern. Wie froh sie wäre, dass Ines nicht nur ihre Prüfung bestanden hätte, sondern auch, dass sie übernommen worden wäre, was in der heutigen Zeit ja alles andere als selbstverständlich sei. Wie schlecht es ihrer Schwiegermutter ginge, die schon seit längerem an Krebs leide und nun schon die dritte Chemotherapie begonnen hatte. Und schließlich erzählte sie ihm, dass der Dorfpfarrer gestorben war und sie noch nicht wüssten, ob er nach besetzt würde oder ob man sie mit der Nachbargemeinde zusammenlegen würde. Frank hörte nur mit halbem Ohr zu, schlürfte ansonsten seinen Kaffee, aß das Stück Kuchen, der ihm ein wenig zu trocken war und nickte von Zeit zu Zeit. Währenddessen fiel sein Blick immer wieder auf den Fleck. Er ertappte sich dabei, wie er überlegte, ob dieser von Ines Muschisaft verursacht worden war oder von seinem Sperma, das aus ihr rausgetropft war. Als Erika eine kurze Pause machte, um sich ein Stück Kuchen zu genehmigen, nutzte Frank die Möglichkeit, um sie danach zu fragen, wo denn ihr Mann und ihre Töchter wären. Erika antwortete, dass Jochen, ihr Mann, auf einer Fortbildung wäre und erst in ein paar Tagen nach Hause käme und Ines und Sandra irgendwo mit Freundinnen ...
    unterwegs wären. Frank musste sich zusammenreißen, um seine Enttäuschung nicht allzu deutlich sichtbar zu machen. Um es nicht auffällig werden zu lassen, ließ er Erikas Redeschwall noch eine viertel Stunde über sich ergehen und verabschiedete sich dann höflich. „Das war wohl ein Schlag ins Wasser“, dachte er, als er in seinem Auto saß. So ging es also auch nicht. Während der Heimfahrt grübelte er darüber nach, was ihm nun noch für Optionen blieben. Nicht viele. So wenig ihm die Situation gefiel, er musste wohl oder übel darauf hoffen, dass Ines ihre Schwester mal wieder bei ihnen abholte oder er sie zufällig irgendwo traf. Beides waren allerdings ziemlich unsichere Möglichkeiten. Denn wenn er so darüber nachdachte, fiel ihm ein, dass er Sandra schon seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte und sie sowieso in der Regel mit dem Fahrrad unterwegs war, wenn sie zu Besuch kam. Die Erkenntnis, dass Sandra schon länger nicht mehr bei ihnen gewesen war erschreckte ihn ein wenig. Hatte Sophia sich etwa mit ihrer eigentlich besten Freundin überworfen? Das wäre natürlich der Supergau! Dann würde die Wahrscheinlichkeit, Ines bald wiederzusehen, gegen Null sinken. Beim Abendessen sprach er deshalb seine Tochter gleich darauf an. Er versuchte dabei es möglichst beiläufig zu erwähnen, was ihm offenbar nicht ganz gelang. „Ach nein, alles gut“, antwortete Sophia. „Es ist nur so, dass wir uns ja die letzten Wochen ständig gesehen haben und wir haben ja auch noch andere Freundinnen“, ...
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