1. Urlaub


    Datum: 12.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    mich dieses Mal nicht angemeldet. Ich wollte Oleschka, die zweitälteste Tochter der Besitzerin des „El Paradiso“ überraschen. Jetzt stand ich in der Telefonzelle und wählte die drei Nummern. Nach dem dritten Klingeln wurde der Hörer abgenommen. „EI Paradiso-Rezeption“. Es waren nur drei Worte, aber ich erkannte ihre Stimme sofort. Dunkel, rauchig, aufregend. „Hallo, Oleschka“ und nach einer kleinen Pause: „Teufelsweibchen!“ Auch nur drei Worte, aber allein das letzte hätte genügt. Denn das war mein besonderer Kosename für sie. „Peeetaaar!“ Erstaunt und glücklich sprach sie meinen Namen aus, so, als küßte sie das Wort. Und dann fielen ihre Sätze wie ein Wasserfall über mich her, in einem vielsprachigen Gemisch, von dem ich fast nichts verstand. „Halt!“ rief ich in der ersten Pause. „Du weißt doch, daß ich kein Sprachgenie wie du bin und leider nur Deutsch verstehe!“ Jetzt schwieg sie. Und dann sagte sie in ihrem seltsamen, sinnlichen Akzent: „Wo bist du?“ und als ich es ihr sagte, schrie sie erregt: „Rühr dich ja nicht vom Fleck! In zehn Minuten, ach was, in fünf Minuten bin ich bei dir.“ Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte sie den Hörer auf die Gabel geknallt, so daß ich glaubte, eine kleine Bombenexplosion zu hören. Ich ging wieder hinaus aus der Telefonzelle auf den Marktplatz. Von dort konnte man das Hotel gut sehen. Schon Sekunden später erblickte ich den kleinen, grünen Wagen, dem ich damals, bei unserer ersten Begegnung, den Spitznamen „Grashüpfer“ verpaßt hatte. ...
    Verwegen schoß sie durch die Serpentinen, aber ich machte mir keine Sorgen. Denn ich kannte ihre Fahrkunst aus eigener Erfahrung, schließlich hatten wir letztes Jahr eine Fahrt kreuz und quer durch das Küstenland gemacht. Ich wußte, daß Schnellfahren eine ihrer Leidenschaften war. Ihr Temperament im Bett ließ sich auch auf der Straße nicht unterdrücken. Vom Hotel herab zum Dorf führte die Straße in etwa zwei Dutzend engen Windungen. Ich sah sie die Kurven nehmen, als wollte sie einen Weltrekord brechen. Und als sie dann mit kreischenden Bremsen neben mir hielt, schaute sie zuerst auf ihre Uhr und verkündete stolz: „Fünf Minuten, fünfzig Sekunden! Zum ersten Mal unter sechs Minuten!“ Ich warf meine Koffer auf den kleinen Notsitz und sprang neben sie. Jetzt warf sie beide Arme um meinen Hals und küßte mich, ohne auf die Neugierigen Rücksicht zu nehmen, die sich inzwischen um uns gesammelt hatten. Sie küßte mich wild und intensiv, so daß zu der äußeren Hitze auch noch die innere kam. Dann gab sie Gas und brauste mit demselben Affentempo aus dem Dörfchen hinaus, mit dem sie gekommen war. Aber dieses Mal wollte sie keinen Rekord aufstellen. Auf halber Höhe, im Schatten einer prächtigen Piniengruppe, hielt sie an. Hier begrüßten wir uns, ungesehen von anderen Menschen, richtig ausführlich. Ich wollte sie auch mit den Augen genießen. Ich hielt sie deshalb etwas von mir ab, betrachtete sie ausgiebig - und fand alles eigentlich noch viel besser, als ich es in Erinnerung hatte. Da war ...
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