1. London Calling 01


    Datum: 08.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Partykultur in London, besetzten Häusern, Pubs, Musik. Dann von Bristol. Ich erzählte ein wenig von den ereignisreichen letzten Jahren meiner Ehe und von James. Die Verständigung war einfacher, als ich gedacht hatte. Wenn mir eine Vokabel nicht einfallen wollte, sah sie geduldig über meine kleinen Denkpausen, hinweg und hörte mir lächelnd und aufmerksam zu. Die Tatsache, dass sie reichlich in die Tüte gepackt hatte, machte die Sache nicht wirklich leichter. Ich verstand nicht alles, was sie mir erzählte, aber ich glaubte zumindest die meisten Kerninhalte erfasst zu haben. Aus der Raststätte strömten unsere Mitreisenden, also wurde es wohl Zeit wieder einzusteigen. Wir unterhielten uns im Bus erst noch ein wenig weiter. Dann gab sie mir ein Tape, sozusagen einen Vorgeschmack auf das, was mich erwarten würde. Elektronische Tanzmusik, wie ich sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte, mit einer hämmernden Bass-Drum und wenig Gesang. Das gefiel mir richtig gut. Ich hatte ihr im Austausch ein Tape mit Tangerine Dream gegeben. Sie fand es okay, aber nicht zu ihrer Stimmung passend. Es war jetzt schon Nacht. Langsam wurde es ruhiger im Bus, da viele schliefen. Auch mir fielen immer öfter die Augen zu. Dann war ich wohl richtig eingeschlafen. Daisy ebenfalls. Als ich erwachte, ruhte ihr Kopf auf meiner Schulter. Ihr linker Arm hing schlaff auf meinen Beinen. Seit meiner Trennung, ein halbes Jahr zuvor, hatte ich niemanden mehr so nah bei mir gefühlt. Coole Sache. Fast aufregend. ...
    Auf jeden Fall angenehm. Ich schloss die Augen wieder, blieb aber noch ein paar Minuten wach, lauschte den Schlafgeräuschen der Frau an meiner Seite und erfreute mich an ihrer weichen, warmen Präsenz. Wir erwachten beide minutenweise, änderten unsere Sitzpositionen in den wenig bequemen Sitzen. Sie drehte sich auf ihrem Sitz dem Gang zu und streckte mir ihren Hintern entgegen, der gegen meinen Oberschenkel rieb. Das war sicher alles wirklich nur der Versuch, eine halbwegs vernünftige Schlafposition zu finden, aber trotzdem wuchs für einen Moment mein bestes Stück. Aber hallo. Wurde echt Zeit, dass ich mich mal wieder mit einer Frau einließ, wenn mich solche Minimalreize schon so anmachten. In dieser Beziehung hatte ich an England sehr angenehme Erinnerungen. Ich war erst ein einziges Mal dort gewesen, in den Sommerferien nach der zehnten Klasse, eine Sprachferienreise, von der AWO organisiert. Für mich sollte es die Vorbereitung auf meinen Leistungskurs werden. Es brachte in dieser Hinsicht eine Menge. Und zusätzlich nicht weniger als sechs Mädchen, die sich mit mir einließen. Na ja, fünf Mädchen und eine Frau. Unsere zweiundzwanzigjährige Betreuerin. Ich wurde erst wieder wach, als der Bus von Belgien kommend an der französischen Grenze kurz hielt. Verschlafen richtete ich mich auf. Daisy war ebenfalls wach und erklärte mir, dass es nun bis zur Fähre noch in etwa eine halbe bis eine Stunde dauern würde. Ich gab ihr dankend ihr Tape zurück. Sie kramte wieder in ihrer Tasche und ...
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