1. London Calling 01


    Datum: 08.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ich mich nie eingelassen, aber ein Auge bei live fickenden Pärchen oder tanzenden nackten Schönheiten zu riskieren, fand ich schon okay. Der Laden war erstaunlich klein, es gab nur eine kleinere Art Tanzfläche; die Wand dahinter war mit einem Vorhang geschmückt, also nahm ich an, dass gerade eine Pause war. Sofort setzte sich ein Animiermädchen zu mir und fragte mich, ob ich etwas trinken und ihr vielleicht auch etwas bestellen wollte. Nun, ich hatte noch etwas über neunzig Pfund in der Tasche und war bester Laune. Sie war hübsch und auch wenn ich die zu erwartende Show lieber alleine genossen hätte, schien das eine gute Idee, um die Zeit bis zu deren Beginn totzuschlagen. Auf dem Tisch lagen Getränkekarten, umgedreht allerdings, aber da ich nur ein Bier wollte, sah ich sie mir natürlich nicht an. Die junge Frau war eine weitere Französin, die sich als Joelle vorstellte, eine Sängerin, die sich aber noch nicht von ihrer Musik ernähren konnte, deshalb hatte sie sich diesen Job ausgesucht. Sie war nett und interessant, und auch ich erzählte ihr rückhaltlos, was mich hier her verschlagen hatte. Irgendwie schlich sich in ihre Miene so etwas wie Mitleid, als sie mitbekam, dass ich momentan von meinen Geldreserven lebte, und darüber nachdachte, mich in ein Squat zu begeben und mir einen Job zu suchen, da ich mich fast schon für ein Verweilen in London entschieden hatte. Ich wollte die Gastfreundschaft Bobs ja nicht überstrapazieren. Sie hörte aufmerksam zu, und wollte gerade ...
    selber wieder etwas erzählen, als unvermittelt einer der Rausschmeißer von der Tür neben uns auftauchte. „Willst du noch ein Bier? Oder willst du vielleicht der Dame noch was kaufen? Ihr Getränk ist alle." Beides wollte ich eigentlich nicht, zumal ich schon gesalzene Preise erwartete. Ich lehnte ab. „Dann zahl jetzt. Das macht hundertzwanzig Pfund." Ich dachte, ich bin im falschen Film. Ich war erst einmal sprachlos. Wie zum Hohn drehte er die Karte vor meinen Augen um und zeigte mir die Preise. Zwanzig Pfund für mein Bier, hundert für ihren Cocktail. Das durfte doch alles nicht wahr sein. „Ich hab aber nur neunzig oder so." „Hast du Kreditkarten? Bankkarten? Ich begleite dich zum Geldautomaten. " Für einen Moment überlegte ich, auf einverstanden zu machen, und dann rennend das Weite zu suchen, aber so wie der Kerl aussah, wollte ich keine misslungene Flucht riskieren. Ich hatte eh ziemlich Schiss, gleich furchtbar für meine Zahlungsunfähigkeit auf die Fresse zu kriegen. „Pete, lass gut sein, er hat mich mehr. Das ist kein Touri, sondern ein ganz armer Schlucker, der in Camden lebt. Lass ihn in Ruhe und nimm was er hat. Lass ihm bitte auch noch ein paar Pfund für die U-Bahn." Der grobschlächtige Mann grummelte zwar noch etwas, aber begnügte sich tatsächlich mit Geld, was ich ihm mit zitternden Fingern in seine Pranke legte. Ich war fassungslos. Abgezogen in einer Touristenfalle. Wie blöd war ich eigentlich? „Trink aus und verpiss dich." Dann zog er wieder ab. Joelle sah an mir ...
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