1. Die Ernennung


    Datum: 01.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    --- Diese Episode folgt auf den "Wanderclub". --- Während meine Affäre mit Otto noch voll lief -- und nebenbei auch noch meine Ehe --, kam der große Tag, an dem ich in die Schulbehörde zum Senator gerufen wurde, um die Ernennung zur Studienrätin entgegenzunehmen und den Beamteneid zu leisten. Ich zog ein Kostüm mit kurzem Rock an -- man weiß ja nie, wozu so eine Aufmachung gut ist! -- und begab mich in die Schulbehörde. Ich mußte -- natürlich! -- etwas warten und wurde in ein Wartezimmer gewiesen. Dort saß ein junger Mann, ein Referendar, der einen sehr nervösen Eindruck machte. Wir mußten ziemlich lange warten, und er sagte mir, er sei wegen einer Disziplinarsache bestellt. Er hatte seinen betreuenden Oberstudienrat in einer Runde mit anderen Referendaren als "blöden, stockkonservativen, verknöcherten, alten ... Esel" tituliert, und das hatte dieser gehört, als er zufällig vorbeiging. Er hatte nicht besseres zu tun, als dies der Schulbehörde anzuzeigen. "Ach, Herr -- wie heißen Sie eigentlich?" "Karl Fischer." "Melanie Knaack. Also, Herr Fischer, ich glaube, das wird nicht so schlimm! Ihr Herr Oberstudienrat ist doch in der gesamten Lehrerschaft als verknöcherter alter Esel bekannt. Er soll doch vor kurzem gesagt haben, wie zu Olims Zeiten dürften eigentlich nur unverheiratete Lehrerinnen, und die nur in den untersten Klassen eingesetzt werden. Was er überhaupt von Frauen denkt, weiß man ja auch -- und wohl auch der Schulsenator!" Herr Fischer hatte große Angst, aus dem ...
    Schuldienst hinauszufliegen, und es gelang mir mit allen guten Worten nicht, ihn zu beruhigen. Er lief wie ein Löwe im Käfig zwischen Fenster und Tür hin und her. Als erste wurde ich zum Senator gerufen. Er ließ mich den Beamteneid nachsprechen und gab mir dann mit freundlichen Worten die Ernennungsurkunde und ein Grundgesetz, Nachdruck durch die Hamburger Senatsdruckerei. Wieder im Wartezimmer drückte ich Herrn Fischer die Daumen : "Toi, toi, toi; es wird schon nicht so schlimm werden!", und Herr Fischer verschwand hinter den hohen Türen. Ich blieb aus Solidarität im Wartezimmer sitzen, weil ich am Nachmittag nichts vorhatte und hören wollte, wie es Herrn Fischer ergangen war. Es dauerte gar nicht lange, da kam Herr Fischer wieder heraus. Er war ein anderer Mensch! Er fiel mir um den Hals: "Danke, daß du auf mich gewartet hast!" Du! Einer älteren Frau gegenüber! Ich war mit meinen inzwischen achtundzwanzigeinhalb Jahren mindestens zwei Jahre älter als Herr Karl Fischer! "Für Sie immer noch Frau Knaack!", versuchte ich in seiner stürmischen Umarmung herauszubringen, mußte aber natürlich auch lachen, und wir blieben ebenso natürlich beim Du. "Na, Karl, wie war's denn nun?" "Der Senator hat meinen ,Esel` nur pro forma ganz kurz erwähnt und mich dann wegen meiner guten Beurteilungen gelobt und mir für mein Projekt Geldmittel zugesichert!" "Für welches Projekt?" "Die Schule, wo ich arbeite, ist laut Statistik die mit den größten Drogenproblemen. Ich möchte bei uns eine Drogenberatung ...
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