1. Die Reifeprüfung


    Datum: 28.09.2017, Kategorien: BDSM,

    aktivieren, aber das half ihm wenig. Ein wenig Stoffrascheln, ein bißchen Knistern, ein paar unerklärliche Geräusche, sonst nichts. Cora und Sabine schienen sich wortlos zu verstehen, eine perfekte Harmonie zu bilden. Er fühlte, wie sich feste Bänder oder Riemen um seine Arme und Beine schlossen, wie er offensichtlich auf dem großen Stuhl Stück für Stück befestigt, nein: gefesselt wurde! Sein Herz fing an zu klopfen. Einerseits war das irgendwie angsteinflößend, andererseits gab es ihm auch ein eigentümliches Gefühl der Sicherheit, fest und unverrückbar Halt zu haben, wenn die beiden noch mehr mit ihm vorhätten. Von Cora und Sabine gefesselt zu werden, war seltsamerweise auf eine ganz bestimmte Art und Weise schön. Als er sich schon völlig bewegungs- und wehrlos wähnte, spürte er plötzlich, wie sich etwas Festes, Hartes um seine Finger schloß. Es erinnerte ihn an die metallenen Schlauchschellen, mit denen er im Sommer den Gartenschlauch verlängert und befestigt hatte. Ihm fielen die speziellen Armlehnen des Stuhles ein, auf dem er saß. Da wurde ihm schlagartig klar, daß er von nun an noch nicht einmal mehr eine Fingerspitze bewegen können würde. Was immer auch mit ihm passierte, er könnte noch nichtmal einen Millimeter zur Seite zucken. Und wieder merkte er, daß ihm dieser Umstand andererseits eine Art von Wohlbefinden vermittelte. Er beschloß, von nun an das Denken vollständig einzustellen und sich vollständig fallenzulassen. Wie hatte doch Hermann Hesse gedichtet: ...
    "Hingabe, Du, Urmutter aller Lust, Die ich floh, die ich so oft verflucht, Die mich dennoch immer hat gesucht, Endlich werf ich mich an deine Brust!" Er hatte Hermann Hesse schon immer sehr gemocht, nun begann er, auch dieses Gedicht wirklich zu verstehen. Von einer "Ahnung von Erlösung und Erbarmen" war da die Rede, von einer "Liebe, die mich ganz erkennt". "Willig folg ich Dir durch Blut und Angst", hatte Hesse weiter gedichtet. Matthias ahnte, daß er nah daran war, Hesses Worte nachvollziehen zu können. Und er gab sich völlig hin. Die erste Nadel traf ihn völlig unvermutet. Sie suchte sich ihren Weg ausgerechnet durch seine linke Brustwarze, eine der empfindlichsten Stellen seines Körpers. Er stöhnte leise auf, verbiß sich aber, einen Schrei von sich zu geben. Was sollte das noch werden? Er war ja auf so manches vorbereitet, aber darauf? Ganz leise hörte er Sabine an seinem Ohr: “Entspann Dich, ich bin neben Dir, laß Dich fallen und genieße den Schmerz!” Er atmete tief durch, fühlte eine Welle der Wärme durch seinen Körper gehen und spürte ein leises Glücksgefühl in sich aufsteigen. Es wurden noch einige Nadeln mehr an diesem Abend. Und nicht nur an seinen Brustwarzen. Etliche hatten sich auch in seine Finger gebohrt, waren neben oder sogar unter seinen Fingernägeln hindurchgewandert. Matthias hatte schon immer gewußt, daß das für ihn mehr schön als schmerzhaft war, aber diese Gefühle heute abend waren so noch nie dagewesen. Es war wie in einem Traum, den er schon immer geträumt ...
«12...678...»