1. Ein besonderer Tag


    Datum: 05.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    trat ein verwandelter Mann in den Wohnraum. Der Revolver lag wieder auf dem Tisch und die Nonne strich sich verlegen über ihr schwarzes Gewand. »Äh, ich muss in die Kirche, um die Kerzen anzuzünden. Bitte beeilen sie sich beim Ankleiden.« Er fuhr sich über sein frisch rasiertes Gesicht und verzog die Stirn. »Ich weiß noch nicht, ob ich komme.« »Sie werden kommen, wenn die Glocken zum Gebet rufen, müssen sie folgen.« Der belehrte blickte Schwester Ferencis aus müden Augen an und drehte widerwillig den Kopf zur Seite. ... Als er durch einen Nebeneingang in die Kirche huschte, brannten alle Kerzen. Das Gebetshaus quoll geradezu über vor Besuchern, die Glocken läuteten zum zweiten Mal, gleich würde der Gottesdienst beginnen. Die Messdiener standen aufgeregt bereit und trugen einen Glanz in den Augen, den nur die Begeisterungsfähigkeit eines Kindes hervorbringen kann. Eilig warf ihm der Küster das Priestergewand über und reichte eine prachtvoll verzierte Bibel. In gespielt würdevoller Anmut schritt er auf den Altarraum zu, die Messdiener folgten ihm und nahmen ihre Plätze ein. Er stellte die Heilige Schrift auf ein Pult neben dem Altar, ging ebenfalls auf seinen Platz und ließ seinen Blick durch das bescheidene Kirchenschiff schweifen. Er war ihr Hirte - und wie Vieh kamen sie ihm vor. Treudoof blickten sie ihn mit ihren großen Kuhaugen an und hofften das Wort Gottes zu hören. Es war doch nur eine Show, die immer nach dem gleichen Schema ablief. Seine Predigten ...
    wiederholten sich jedes Jahr, weil er keine Lust mehr hatte, sich immer wieder neuen Mist auszudenken. Die Herde begann zu singen als die Orgel erklang. Mit geschlossenen Augen saß er neben dem Altar und flüsterte. »Wenn die Messe zu Ende ist puste ich mir den Schädel weg -- endlich Ruhe und Frieden. Wo auch immer.« Schwester Ferenci griff inbrünstig in die Tasten der Orgel, heute sollte es besonders schön klingen. Sie sang aus voller Brust mit der Gemeinde. Obwohl Gott ihr ein Leben als Himmelsbraut andachte, stattete er sie mit zwei verschwenderisch üppigen Brüsten aus. Durch die schwarz-weiße Nonnentracht wurden diese weiblichen Reize kaschiert -- so sollte es auch sein. Zur Sicherheit hing um ihren Hals ein Rosenkranz, der bis weit über die weiblichen Wölbungen reichte und jeden ermahnte, seine unzüchtigen Gedanken zu zügeln. Unter den vielen Stofflagen der Tracht trug sie eine Goldkette, die fremden Blicken verborgen blieb. An dieser langen Kette hing ein Medaillon, das in der warmen, weichen Hautfalte zwischen ihren Brüsten verborgen lag. Man konnte dieses Medaillon öffnen und darin waren die Portais ihrer Eltern. Praktischerweise konnte man kleinere Gegenstände in diesem Behältnis verstauen. Während sie leidenschaftlich auf der Orgel spielte, befand sich zum Beispiel die Revolverkugel des Priesters darin. Wenn sich der versoffene Priester erschießen wollte, musste er sich die Kugel holen. Sie wusste, dass er sie sich nehmen würde -- er nahm sie jedes Mal an Heiligabend.
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