1. Mutter im Strandkorb


    Datum: 02.09.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Im Hochsommer ´74 fuhren meine Eltern zum ersten Mal seit meiner Geburt wieder für eine Woche nach Juist. Auch dieses Mal quartierten sie sich in der Jugendherberge ein, immerhin waren sie beide erst zwanzig und mein Vater hatte nach dem Wehrdienst gerade erst seine Ausbildung begonnen. Angeblich hatten sie sich diesen Urlaub ein Jahr lang vom Munde abgespart. Diesmal bekamen wir ein Familienzimmer mit einem Kinderbett und zwei Einzelbetten. Gerade Laufen gelernt, durfte ich mit Eimerchen und Schaufel an den Spülsaum, meine Eltern mieteten sich einen Strandkorb und genossen das junge Familienglück. Wir fuhren mit der Inselbahn, wanderten durch die Dünen, und ich baute mit meinem Vater Sandburgen am Meer, um sie von der Flut überschwemmen zu lassen. Meine Mutter hatte dabei stets Waterloo von Abba auf den Lippen, die mit diesem Lied gerade den Grand Prix gewonnen hatten und seit Wochen ganz oben in den deutschen Hitparaden waren. Waterloo -- mein Vater konnte es bald nicht mehr hören, aber meine Mutter machte es glücklich. Ich weiß nicht genau, warum sie wieder nach Juist gingen. Vielleicht hatte meine Mutter gehofft, den Italiener wieder zu treffen, und auch wenn mein Vater nichts gesagt hatte, so kann ich mir gut vorstellen, dass er ebensolche Wünsche hegte. Oder sie hofften, den Geist der Zeit vor zwei Jahren wiederzubeleben, den Geist der Freiheit, den Moment, in dem alles möglich schien. Jung, frei, begehrt, mit Drogen, Partys, Spaß und Freunden. Doch das schien alles so ...
    unendlich weit entfernt und vorbei, so wie der Vietnamkrieg, San Francisco oder Studentenproteste. Zwischen Juist vor zwei Jahren und diesem Urlaub lagen nicht 24 Monate sondern ich, eine abgebrochene Lehre zur Verwaltungsfachangestellten, Wehrdienst sowie eine spießige Mietwohnung in einem Provinznest. Nichts war wie zuvor, alles hatte sich verändert. Keiner der Italiener, die zwei Jahre zuvor in der Küche gearbeitet hatten, ließ sich blicken. Meine Mutter verbarg ihre Enttäuschung, wenn sie denn eine solche verspürte, wohl ganz gut, denn sie verlor kein Wort darüber. Aber mein Vater schwor, dass am Abend, als er meiner Mutter im Bett einen angefeuchteten Finger in den Hintern schob, ein verträumter Ausdruck auf ihr Gesicht legte, wie er ihn seit zwei Jahren nicht gesehen hatte. Und dabei summte sie Waterloo. Doch auch im Bett war in diesem Urlaub nichts mehr wie zwei Jahre zuvor. Kein Fummeln im Meer, kein Fingern in den Dünen und keine Ferkeleien im Klo. Meine Mutter ließ mich keine Sekunde aus den Augen und fand zum Leidwesen meines Vaters den Gedanken, ich könnte die beiden beim Koitus beobachten, trotz meines jungen Alters unerträglich. Es war also keine Frage des wo, sondern des wie. Also brachten sie mich meist gegen acht ins Bett, lasen mir eine Geschichte vor und warteten, bis ich eingeschlafen war. Dann schloss meine Mutter die Vorhänge, zog das Höschen aus und kniete sich mit gerafftem Rock quer auf eines der Einzelbetten, die Augen auf mein Bettchen gerichtet, um ...
«1234»