-
Merrick
Datum: 01.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Nacht eine andere hast, so wie deine tollen Freunde...na und, mach doch, glaubst du es stört mich, glaubst du, ich habe niemanden?" Im gleichen Atemzug wusste sie, dass nicht er es war, der glaubte, sie habe niemanden. Sie selbst war es. Natürlich hatte sie jemanden, aber selten den gleichen, selten war es mehr als nur für eine Nacht, aber was sie wirklich suchte, war mehr. Sie hatte genug von Typen, die so waren, wie ihr Bruder und seine Freunde und doch ließ sie sich immer wieder benutzen, aus Angst, ihr Leben zu verpassen, getrieben von der Hoffnung, sie würde vielleicht in einem von ihnen doch noch finden, was sie brauchte und suchte. "Das war auch was, über das ich mit dir reden wollte", sagte Kerrim und setzte sich wieder aufs Sofa, wenn auch weiter weg von ihr. "Was", fragte sie. "Wieso du das machst, so oft jemand anderes haben." "Du machst es doch auch", sagte sie. Sie kam sich kindisch und trotzig vor. Sie kam sich sowieso immer trotzig vor, wenn sie sich von jemandem nehmen ließ. "Das ist doch was anderes", sagte er. "Warum, weil du ein verdammter Junge bist?", fragte Merrick. Sie spürte, dass Tränen in ihr hochkamen. Vielleicht würde sie wieder weinen. "Ich habe früher alles mitgemacht, was du gemacht hast, ich war genauso mutig wie du, jedenfalls fast immer. Warum sollten Jungs das Recht haben, unverletzlich zu sein und Mädchen nicht?" "Aber du bist nicht unverletzlich, Merrick", sagte er. "Ich hab es von Ceryll, dass du dauernd mit anderen schläfst. Er meint, ... du bist zwar nicht leicht zu haben und machst es nicht mit jedem, aber du wärst so, wie ein Junge, was das betrifft. Ich meine... also, du weißt, was ich meine. Aber so bist du nicht, jedes Mal tut dir weh." "Aber immer weniger", sagte Merrick und schaute ihn nicht an. Sie hatte oft darüber nachgedacht. Und dennoch wusste sie nie so genau, was sie wollte. Und wenn jemand gut aussehendes sie in seinem Bett wollte und sie da sein wollte, warum sollte sie es nicht tun? "Du suchst nach was anderem", sagte Kerrim sanft und rückte näher. Merrick drückte sich in die Ecke des Sofas, weiter von ihm weg. Er blickte sie fragend an, was sollte das? "Aber das andere kann ich nicht finden", sagte Merrick. "Und von irgendjemanden, den ich toll finde, gefickt werden, ist doch immer noch besser als garnichts." "So denken Jungs", sagte Kerrim. "Ich weiß", sagte Merrick, "und ich auch." Sie schwiegen. "Tust du es wegen mir?", fragte er schließlich. Merrick zuckte zusammen. "Wie meinst du das." Er seufzte und lehnte sich zurück. "Nein, tust du nicht", beantwortete er sich selbst seine Frage. "Du tust es, weil du so bist." Ihm fiel auf, dass sie das möglicherweise falsch verstanden haben könnte. Es war nicht negativ gemeint gewesen. Er hatte ihr nur zustehen wollen, was er sich selbst zustand. Mit Mädchen zu schlafen, auf der Suche nach der Richtigen. Nein, das war falsch ausgedrückt. Er wusste immer vorher, dass sie nicht die Richtige war, jedenfalls fast immer. Und dennoch tat er es. Und dennoch ...