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Viktoria & Alexander Teil 01
Datum: 29.06.2017, Kategorien: BDSM,
*** Für Peter, meinen Träumer *** Ich bin ja so aufgeregt, denn ich habe einen neuen Verehrer. Ich habe ihn letzte Woche auf einer Konferenz kennengelernt. Ein toller Mann. Groß, intelligent und kultiviert. Er hat ein hinreißendes Lächeln. Und wundervoll große gepflegte Hände. Ich liebe große Hände. Allein die Vorstellung, eine große, warme Hand legt sich schwer in meinen Nacken, allein diese Vorstellung macht mir weiche Knie. Dieser Mann will mit mir heute ausgehen. Schick essen, hat er gesagt. Den ganzen Nachmittag hab ich mit Wellness zugebracht. Stundenlang gebadet, jedes Härchen am Körper wegrasiert, jeden Zentimeter Haut gepeelt, meine Haare gewaschen und mit einer Haarkur verwöhnt, Unmengen teuerster Bodylotion verbraucht, Nägel gefeilt und lackiert, eben das ganz große Programm. Dann habe ich langsam angefangen, mich anzuziehen. Schwarze, halterlose Nylons, weiße Spitzendessous, das hellblaue Kleid. Und nun stehe ich im Schlafzimmer vorm Kleiderschrank. Die große Katastrophe. Auf dem Teppich liegt das hellblaue Kleid. Der Reißverschluss hat den Geist aufgegeben. Was ziehe ich jetzt an? Ich finde nichts, aber auch gar nichts Passendes im Schrank. Verzweifelt sehe ich mich in meinem Schlafzimmer um. Dutzende Kleiderbügel hängen inzwischen an den Schranktüren. Auf meinem Bett liegen Röcke und Blusen wild durcheinander. Herrje, was mache ich nur? Es darf nicht zu aufreizend sein. Und bloß nicht zu zugeknöpft. Er kennt mich ja nur im Businesskostüm von der Konferenz. Da ... sollte das Outfit heute schon eine Überraschung sein. Ich bin kurz vorm Heulen. Nur noch eine Stunde! Dann kommt mir die rettende Idee. Anna! Sie ist meine beste Freundin, dreimal geschieden und hat Erfahrung mit Männern - in jeder Situation. Außerdem ist sie stets passend angezogen. Sie kennt auch meinen Kleiderschrank. Ich werde Anna anrufen. Wo zum Henker ist das Telefon? In der Ladestation jedenfalls nicht. Himmelherrgott, warum geht jetzt alles schief? Ich renne kopflos durch die Wohnung. Da! Eine leise Melodie. Das Telefon. Ich halte den Atem an. Lausche. Es kommt aus dem Schlafzimmer. Vom Bett. Ich schmeiße die Klamotten runter. Da ist es. Ein Blick aufs Display. Mama! Oh nein. Das nicht auch noch. Da gehe ich jetzt nicht ran. Ich halte das Telefon in der Hand und warte, dass das Klingeln aufhört. Endlich! Mit fliegenden Fingern wähle ich Annas Nummer. Bitte sei zu Hause! Als ich ihre Stimme höre, sprudelt die ganze Geschichte völlig ungehemmt aus mir heraus. Ich lasse sie nicht zu Wort kommen. Erzähle von der Konferenz, dem Mann, wie sehr er mich beeindruckt hat und von der Einladung zum Essen. Meinen letzten Satz: „Anna, hilf mir, was soll ich nun anziehen?", beantwortet sie mit einem leisen Lachen. „Du Dummchen, das rote Kleid.", und damit legt sie auf. Ich starre das Telefon an, dann den Kleiderschrank. Das rote Kleid? Achtlos fällt das Telefon aufs Bett. Ich gehe zum Schrank. Das rote Kleid? Dass ich darauf nicht selbst gekommen bin. Ich hole es und halte es vor ...