1. Erwachen


    Datum: 07.10.2016, Kategorien: BDSM,

    und schaltet einige Lampen ein. Eine blendet sie. Bevor sie die Hände vor die Augen heben kann, ist Marc wieder bei ihr und tritt vor sie, so daß sie in seinem Schatten steht und jetzt einige Möbel in ihrer Umgebung erkennen kann. Er greift ihr Kinn, dreht ihr Gesicht in seine Richtung. Sein Blick wirkt jetzt doch etwas unsicher, zum ersten mal an diesem Morgen. „Hier haben wir die Nacht verbracht. Hier haben wir deine Wünsche erfüllt." Komische Formulierung, denkt Anna noch, aber Marc redet einfach weiter, so als müßte er jetzt auch etwas los werden. „Du warst gestern auf Tequila und Krawall aus. Im Taxi hast Du mir meine Schlüssel weg genommen und vor der Wohnung wolltest du unbedingt selber aufschließen. Du wolltest mir beweisen, daß du nicht betrunken bist. Nur hast du das Atelier aufgeschlossen und nicht die Wohnung. Du bist hier rein marschiert, wo ich gerade eine neue Fotosession vorbereite. Du wolltest wissen, was ich hier treibe. Et voilà." Mit einer Fernbedienung regelte Marc das Licht hoch und aus der Dämmerung erschien eine Szenerie, die einem S/M-Katalog zu entstammen schien. Gestelle, Böcke, Halterungen und Polster, Ketten, Schlaufen und Riemen, deren Sinn sich ihr weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick erschließen. Sie sagte nichts. Im Hintergrund stehen fein säuberlich unterschiedlich große, größere und teils monströse Spielzeuge aufgereiht. Sie hatte natürlich schon Dildos gesehen, aber so etwas noch nie. „Sieht ziemlich strange aus. Freakig", ...
    kommentierte Anna, während sie sich langsam umsah. „Klappe!", befiehlt er scharf. Bei dem Befehl richten sich ihre Nackenhaare auf und sich ihr Magen zieht sich zusammen. Sie drehte sich in seine Richtung zurück. Er stand noch immer mit der Fernbedienung in der Hand da, wo sie ihn vor wenigen Momenten verlassen hatte, als sie sich dem Atelier und seiner Ausstattung zugewandt hatte. Das Hemd war unter der Hitze der Scheinwerfer getrocknet, so daß es jetzt lose an ihr herab hängt, einige Nummern zu groß, eher ein kurzer Mantel. Die Ärmel schlägt sie gedankenverloren um, so daß ihre Hände wieder zum Vorschein kommen. Die beiden geschlossenen Knöpfe sind bis auf Höhe ihres Bauchnabels gefallen, so daß ihre Brüste wieder unbedeckt sind. Sie zieht das Hemd vor der Brust zusammen und verschränkt die Arme, so als sei ihr kalt und wischt sich dann die Haare aus der Stirn. Das alles ergab noch immer keinen Sinn für Anna. Sie war nie auf diese S/M-Zeug abgefahren. Im Modelbusiness war es in den vergangenen Jahren so etwas wie ein stetig präsentes Thema gewesen, optisch wie journalistisch. Aber Anna hatte sich selbst nie darin gesehen. Klar wollte sie auch mal richtig genommen werden. Sie wußte genau, wie sie etwa Stephan anmachen mußte, damit sie letztendlich bekam, was sie wollte und wie sie es wollte. Ein bißchen Rollenspiel gehört immer dazu. Doch Stephans Job hatte in den letzten beiden Jahren immer mehr von ihm verschlungen, so daß die intimen Momente immer seltener wurden. Ihr eigener ...
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