1. Der weltberühmte Pianist...


    Datum: 22.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    durch das Labyrinth von Sperrungen und Einbahnstraßen lotste, mit denen der weise Hamburger Magistrat seit den 80er Jahren versucht, die Wohngebiete "verkehrszuberuhigen". Vor seiner Haustür angekommen, verabschiedete sich Theo: "Vielen Dank, Melanie! Dann bis zur nächsten Konzertsaison im September!" Das sollte alles gewesen sein? Aber ich gab noch nicht auf und fragte direkt: "Das sind ja noch fast drei Monate. Lädst du mich nicht noch zu einem Kaffee ein?" Er ging sofort darauf ein: "Na, dann komm mal mit rauf! Aber sieh nicht auf meine Junggesellen-Unordnung!" Wir gingen die Treppen zu seiner im dritten Stock gelegenen Wohnung hinauf, ich voran, wie es die Anstandsregeln gebieten, damit mich mein Begleiter im Falle eines Falle(n)s auffangen konnte, und so hatte Theo, da ich einen nur bis zum Knie reichenden Rock anhatte, einen schönen, unbeobachteten Blick auf meine Beine. Seine kleine Wohnung war überhaupt nicht unordentlich -- das hätte mir auch zu Theo nicht gepaßt -- und ich machte ihm ein entsprechendes Kompliment. "Setz dich doch zu mir in die Küche, während ich den Kaffee mache, dann können wir weiter reden! Später können wir dann ja ins Wohnzimmer gehen." Dabei fragte er: "Was macht eigentlich dein ,Mann oder Freund` (so sagte er wörtlich!), mit dem du manchmal im Konzert warst?" Theo hatte mich also schon lange anvisiert und genau registriert, daß ich früher manchmal in männlicher Begleitung ins Konzert gegangen war. Was sollte ich ihm jetzt antworten, um ihn ...
    nicht zu mir jetzt unerwünschter Zurückhaltung zu veranlassen? Sollte ich ihm ehrlich sagen, daß ich das Prickeln einer neuen Beziehung erleben wollte, überhaupt und aus dem aktuellen Anlaß, meinem Mann eins auszuwischen? Das ging doch wohl zu weit! Oder sollte ich sagen, wahrscheinlich habe mein Mann meinen Konzertbesuch dazu ausgenutzt, seine Freundin zu besuchen? Das stimmte aber nur zur Hälfte, denn soweit ich wußte, besuchte Dieter seine Freundin immer nur nachmittags nach dem Büro, nie am Abend; vielleicht war seine Tussi auch verheiratet. Oder sollte ich sagen, ich säße manchmal nach einem Konzert noch mit Freunden zusammen und mein Mann erwarte mich nie allzu früh. Das entsprach noch am ehesten so ungefähr der Wahrheit; ehrlich gesagt wußte ich nicht, was Dieter sagen würde, wenn ich spät, sehr spät nach Hause käme. Das war mir aber jetzt egal. Schließlich sagte ich: "Ich glaube, meine Ehe geht allmählich in die Brüche. Wir haben ja auch kaum gemeinsame Interessen, mein Mann will nie mit ins Konzert kommen, und auch sonst ...", mich überkam das Selbstmitleid, und ich begann zu weinen. Das weckte Theos Beschützerinstinkt, er setzte sich mit dem fertigen Kaffee zu mir an den Tisch, ich murmelte etwas mit erstickter Stimme und ließ auch die Worte "Bordell" und "Freundin" fallen. Für das Bordell zeigte Theo Verständnis -- Männer! --, aber daß ein Mann "mit einer so schönen und gebildeten Frau" noch eine Freundin brauche, das konnte er angeblich überhaupt nicht verstehen, ...
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