1. Scarlett Johansson: Stürmisches Tre


    Datum: 05.10.2016, Kategorien: Berühmtheiten,

    Empfang an, gnadenlos wie auch die neunundneunzig mal davor. Und nicht nur, dass bezüglich des Handys offenbar kein Wunder zu erwarten war, jetzt fing es auch noch an, in Strömen zu regnen. Schon seit einiger Zeit hatten sich drohend sehr dunkle Wolken am Horizont gezeigt, aber Scarlett hatte bis zu letzt wider besseren Wissens gehofft, das damit verbundene Unwetter würde an ihr vorüber ziehen, oder sie würde bis dahin ins Hotel -- oder egal in welche Form der Zivilisation -- zurück gefunden haben. Und als ihr dann der erste dicke Tropfen genau auf ihre Nase gefallen war, hatte sie sich nicht mehr beherrschen können und alles aus sich heraus gebrüllt. Sekunden später war sie bis auf die Haut durchnässt. Der Regen fiel so dicht, dass sie nur noch wenige Meter weit sehen konnte und spülte ihr gewaltsam die Tränen aus dem Gesicht. Am liebsten hätte sie sich wie ein kleines Kind auf den Boden fallen gelassen und sich keinen Meter mehr bewegt. Aber wer weiß, wahrscheinlich wäre sie dann nur erfroren -- mitten im Sommer... Oder ertrunken, meldete sich eine leise, spöttische Stimme in ihrem Kopf, die den Ernst der Lage zu verkennen schien. Also setzte sie wieder einen schmerzenden Fuß vor den anderen und ging langsam den kleinen Trampelpfad entlang, der nun leicht bergauf zu gehen schien. Fast wäre sie wohl im dichten Regen an der Hütte vorbei gegangen, wenn sie nicht über eine aus der Erde ragende Wurzel gestolpert und beinahe in den Matsch gefallen wäre. Aber so sah sie zu ihrer ...
    Linken eine graubraune Steinmauer und -- sie konnte es kaum glauben -- Schemen einer grünen Tür und die Umrisse von Fenstern. Zögerlich, als würde sie befürchten, sie könnten wie eine Fatahmorgana wieder verschwinden, ging sie darauf zu. Ihr Herz schlug ihr bis zum Halse, als sie an der Tür klopfte. Natürlich würde ihr niemand öffnen, das war ihr klar, aber sie würde schon einen Weg hinein finden und wenn sie eine Scheibe einschlagen musste! Sie klopfte ein zweites mal und erschrak fürchterlich als sich die Tür plötzlich öffnete. Ein Gesicht sah sie verwundert an und sagte etwas auf französisch, das Scarlett nicht verstand. „Ich habe mich verlaufen, darf ich hinein kommen?“ fragte sie in Englisch und fügte unnötiger Weise hinzu: „Es regnet furchtbar...“ Ohne zu erkennen zu geben, ob er sie verstanden hatte, trat der Mann, zu dem das Gesicht gehörte, freundlich lächelnd bei Seite und forderte sie mit einer Handbewegung auf, rein zu kommen. Scarlett trat an ihm vorbei ins halbdunkle der Hütte. Offenbar gab es hier keinen elektrisches Licht, aber wenigstens war es trocken und angenehm warm. Der Mann schloss die Tür wieder und das Prasseln des Regens wurde leiser. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie ausfüllend, beinahe ohrenbetäubend es gewesen war. „Moment, ich hole dir ein paar Handtücher“, sagte der Unbekannte plötzlich auf Englisch und ging hinüber zu einer Truhe. Scarlett ließ unterdessen ihren Blick durch die Hütte streifen: Sie bestand aus nur einem Raum. An der rechten Wand ...
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