1. Feucht 08


    Datum: 07.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Strümpfe zog ich mich aus und huschte ins Bad. Viel brauchte ich nicht zu tun. Mein sowieso kaum vorhandenes Make-up bedurfte keiner Auffrischung. So blieb mir nicht mehr zu tun, als mein Haar etwas zu richten und mir die Hände zu waschen. Ich begutachtete mich kritisch in dem großen, runden Spiegel vor mir. Die Arbeitswoche hatte doch Spuren hinterlassen und ich fühlte mich ziemlich abgespannt und müde. Aber das würde sich geben, wenn „Er" da war, ganz sicher. Ich legte noch einen Duft an und ging dann ins Schlafzimmer, um mich anzukleiden, für mich, aber auch für ihn. Als ich vor den weit geöffneten Türen des großen Schrankes stand, stellte sich mir die immer wiederkehrende Frage: „Was ziehe ich denn bloß an?" Nach einigem Überlegen griff ich nach einer braunen Röhrenhose. Jetzt fehlte nur noch das passende Top. Auch das war schnell gefunden. Rot stand mir gut, das wusste ich. Zügig kleidete ich mich an und packte danach frische Unterwäsche und ein paar Kleidungsstücke sowie meine Kulturtasche zusammen. Es wurde langsam Zeit und, wenn ihn nicht der Freitagnachmittagverkehr zu sehr aufhalten würde, musste er bald hier sein. Ich schaute aus dem Küchenfenster. Er fuhr genau in diesem Augenblick vor. Sofort war der Stress der vergangenen Woche von mir abgefallen. Ich lachte ihm entgegen, als er aus dem Wagen stieg. Er trug eine Kombination aus grauer Jacke und schwarzer Hose. Sie stand ihm, zweifelsohne. Ich konnte förmlich spüren, dass die Nachbarn sich die Nasen an den ...
    Fenstern plattdrückten, um zu erhaschen, wer denn nun – und das zum wiederholten Mal – zu mir kommen würde; mich besuchte. Mir war es egal, was die Nachbarschaft sich dachte. Wir hatten in den letzten Jahren untereinander ein gutes Verhältnis aufgebaut und vertrauten uns sogar gegenseitig sogar die Wohnungsschlüssel an, wenn wir für längere Zeit abwesend waren. Bevor er noch die Haustürklingel betätigen konnte, hatte ich schon auf den Öffner gedrückt. Die fünf Stufen hinauf zu meiner Wohnung nahm er mit zwei großen Schritten. Noch in der Wohnungstür lagen wir uns in den Armen. Bevor ich ihn begrüßen konnte, hatten sich unsere Lippen zu einem, -dem lang ersehnten Kuss vereinigt, der uns dann auch fast den Atem nahm. Eine ganze, lange Woche hatten wir uns nicht gesehen, uns nicht berühren können. Die täglich mehrfachen Telefonate waren kein Ersatz für unmittelbaren Körperkontakt. Ich drängte mich ihm entgegen, wollte seinen Körper spüren, sein Herz schlagen hören, seinen männlichen Duft in mich aufsaugen. Atemlos trennten wir uns schließlich voneinander. Ich wollte keine Zeit mehr verlieren. „Komm, lass uns fahren, ja?" Er lachte und nickte wortlos, nahm mir die Tasche aus der Hand, die ich zwischenzeitlich aufgeklaubt hatte. Meine Jacke legte ich lose um die Schultern, schnappte mir den Kulturbeutel, klemmte ihn unter den Arm und schob meinen Liebsten scherzhaft und unter Lachen aus der Wohnung hinaus. Er machte den Spaß mit, wartete aber schmunzelnd im Hausflur, bis ich die ...
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